In Zeiten vor Corona und Lockdown haben wir „Quality Time“ mit „Zeit für die Familie“ verbunden. Aktuell verbringen wir notgedrungen sehr viel Zeit in der Familie, allerdings fehlt zunehmend die wirkliche Qualität. Der Alltag ist geprägt von zunehmender Unzufriedenheit, Konflikten, Überforderung, ständiger Veränderung und natürlich Ängsten und Sorgen. Dabei ist es vollkommen normal, dass Familien an ihre mentalen und körperlichen Grenzen stoßen. Was können wir also tun, um interfamiliär „gut durch die Krise zu kommen?“
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- Interviews
Wie es einem im Lockdown besser geht
Der Gesundheitscoach und Experte für Stresskompetenz Ken Niestolik weiß Rat:
„An oberster Stelle steht die Struktur – ein geregelter Tagesablauf schafft Rhythmus. Natürlich lässt sich nicht alles planen, es gilt kleine Auszeiten zu schaffen, z.B. ein kurzes Innehalten bei einer Tasse Tee oder ein paar bewusste Atemzüge während die Schneeflocken am Fenster vorüberziehen. Schon diese kleinen Momente können helfen, sich den aktuellen Herausforderungen wieder in einem besseren energetischen Zustand zu widmen“, sagt er. Und auch: „Nehmen Sie in diesen kleinen Momenten wahr, wie sie sich fühlen und was sie spüren. Je aufmerksamer sie sind, desto klarer können Sie ihre Grenzen kommunizieren. Jetzt ist es nicht an der Zeit für große Veränderungen und Selbstoptimierung.“
Wenn man sich seiner persönlichen Grenze nähert oder diese überschritten wird, dann ist auch das in Ordnung. Man muss kein Fels in der Brandung sein. Persönliche Frühwarnsignale wie Kopf- oder Magenschmerzen zeigen die eigenen Grenzen frühzeitig auf. Diese Signale sind so individuell wie jeder Mensch selbst. „Man sollte neugierig sein, was der Körper zu berichten hat. Das ist in meinen Augen Self-Care“, so beschreibt es Ken Niestolik. Wir tragen alle Möglichkeiten in uns, um nach einem harten Tag wieder aufzustehen.
Wir alle brauchen Zeit für uns. Daher ist es aktuell umso wichtiger, einen guten Umgang mit Nähe und Distanz zu finden.
Ken Niestolik
Max-Planck-Straße 19, 04105 Leipzig
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