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  • Musik
29. Oktober bis 5. November

Brücke zwischen Leipzig und Boston

Am 4. November 1847 starb Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Die Mendelssohn-Festtage feiern den einstigen Gewandhauskapellmeister, ehren drei jüdische Komponisten und überraschen mit einer Neukomposition.

András Schiff
Der Pianist András Schiff eröffnet die Mendelssohn-Festtage © Nadja Sjostrom

Wenn der Pianist András Schiff die diesjährigen Mendelssohn-Festtage mit einer Matinee auf einem Blüthner-Flügel des Jahres 1859 eröffnet, geht es um mehr als Mendelssohn selbst.

„Es ist eine Hommage an Leipzig mit den Komponisten, die die Musikstadt maßgeblich prägten: Bach, Mendelssohn, Schumann“, sagt Patrick Schmeing, Direktor und Geschäftsführender Vorstand der Mendelssohn-Stiftung.  „Wir sind dankbar, dass der Auftakt als Benefizkonzert dem Mendelssohn-Haus zugutekommt.“

Auftragswerk aus den USA

Um den 4. November, den Todestag Mendelssohns, finden jedes Jahr die dem einstigen Gewandhauskapellmeister gewidmeten Festtage statt. Gemeinsam durchgeführt von Mendelssohn-Haus und Gewandhaus, wo in diesem Jahr am 2. und 3. November sogar eine Erstaufführung stattfindet.

„Makeshift Castle“ heißt das gemeinsame Auftragswerk von Gewandhausorchester und dem Boston Symphony  Orchestra, die beide von Andris Nelsons geleitet werden. Neben den Großen Concerten im Gewandhaus gehören kleinere Formate zu den Festtagen. Darunter das „Konzert zur Todesstunde“ mit Bariton Dietrich Henschel, Klarinettist Karl-Heinz Steffens und der Ehrenpräsidentin der Mendelssohn-Stiftung, Elena Bashkirova, am Klavier.

Zu hören sind auch Werke des jüdischen Komponisten Viktor Ullmann. „Es ist ein Schwerpunkt, dass sich mit Ullmann, Gideon Klein und Erwin Schulhoff die Werke von im Nationalsozialismus verfolgten Komponisten durch drei Konzerte ziehen“, sagt Schmeing.

Mendelssohn war offen für neue Gedanken, ein Humanist und ein im heutigen Sinne europäisch denkender Mensch. Patrick Schmeing, Direktor und Geschäftsführender Vorstand der Mendelssohn-Stiftung

Werke von Mendelssohns Schwester

Wichtig ist den Machern, Mendelssohns Schwester Fanny Hensel nicht zu vergessen. Werke von ihr, Schulhoff und Mendelssohn sind am 30. Oktober und bei einer Liedmatinee mit der Sopranistin Magdalena Kozena am 5. November zu hören.

Mendelssohn ist für Schmeing nicht nur als bahnbrechender Künstler bedeutend. „Er war offen für neue Gedanken, ein Humanist und ein im heutigen Sinne europäisch denkender Mensch.“

Mendelssohn-Festage 2023
vom 29. Oktober bis 5. November
Gewandhaus und Mendelssohn-Haus

Alle Infos unter
www.mendelssohn-stiftung.de und www.gewandhaus-leipzig.de.

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