Jugendliche Spannkraft ist den Körpern längst abhanden gekommen; meistens sind sie nackt. Sie zerfließen förmlich. Man kann sich den Figuren Undine Bandelins kaum entziehen, wie sie so selbstsicher von der Leinwand auf den Betrachter blicken.
Selbstsicher und entrückt zugleich. Bandelins neue Werkserie ist mit „Das Erbe“ überschrieben und die Nacktheit eher psychologisch zu deuten. Die Figuren zeigen sich beladen mit Vergangenheit und mit Familiengeschichte, vom Zufall an ihren Platz gestellt. Das ist in diesem Fall entweder „Der Garten“ oder der „Empty Room“.
Beide Motive, Garten und Zimmer, hat Bandelin als Siebdruck vervielfältigt. „Das nutze ich als Bühne, um die Figuren auftreten zu lassen“, sagt die Malerin, die in Leipzig in der Galerie „The Grass Is Greener“ ausstellt. Parallel sind ihre Werke im Glasmalerei-Museum Linnich und im Schlossmuseum Linz zu sehen.
