//
//
  • Sport
Kolumne

Auf das Wasser – aber mit Rücksicht!

Anett Schuck
© SC DHfK

Kanusport ist so vielfältig. Er ist ein direktes Erleben der Natur auf dem Wasser, eine ständige Kooperation innerhalb einer Mannschaft, die Abstimmung von Rhythmus und Kraft. Kanufahren stärkt den Körper, vor allem die Schulter- und Rumpfmuskulatur und die Ausdauer, egal, wer im Boot sitzt. Die Bandbreite reicht vom Leistungssportler verschiedenster Sparten über den Freizeit-Breitensport bis hin zum Touristen, der sein Reiseziel vom Wasser aus erkunden will.
Im Bootshaus Klingerweg hat der Besucher die einmalige Chance, diese Vielfalt an einem Ort zu erleben. Hier trainieren Olympiasieger und Weltmeister mit Talenten aller Altersgruppen ihre Technik und Kondition. Der Bootsverleih entstand in den Neunzigerjahren durch die Initiative einiger Vereinsmitglieder, die mit privaten Geldern die ersten Boote kauften, um sie im Verein zugunsten des Nachwuchsleistungssports zu verleihen. Heute ist der Verleih ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb der Abteilung Kanu des SC DHfK Leipzig und die Kooperation kommt weiterhin dem Sport zugute.
Bei schönem Wetter kann der Spaziergänger vom Ufer aus das bunte Treiben auf der Weißen Elster beobachten: Leistungssportler im Vierer-Kajak, die eine 1.000-Meter-Strecke in dreieinhalb Minuten zurücklegen, Kinder, die das Paddeln im Rennboot erlernen, und Trainer, die vom Rad oder Motorboot aus Hinweise geben.
Am Fluss sind fünf Kanu- und zwei Rudervereine ansässig. Dazu kommen sechs Bootsverleihe mit Kajaks, Canadiern, Ruderbooten und Motorboottouren. Eine herrliche Vielfalt also, die aber auch Herausforderungen mit sich bringt – gerade für Sportler. Die Runde um die Schleußiger Insel hat eine Länge von acht Kilometern und damit eine begrenzte Wasserfläche. Für uns als Sportler und Trainer bedeutet das, dass eine konzentrierte Geradeausfahrt kaum möglich ist, ohne Touristen um Rücksichtnahme zu bitten. Es gibt immer weniger Platz für den Ein- und Ausstieg der Sportler und auch Kommentare gegenüber den Sportlerinnen sind nicht selten.
Es ist toll, dass alle Menschen den Kanusport erleben dürfen und wenn sich jeder an die Regeln hält und gegenseitige Achtung zeigt, werden wir die Weiße Elster auch weiterhin in gutem Einvernehmen in den Wassersportarten teilen können.
Fragt mich jemand, welchen Bootsverleih ich empfehlen würde, fällt die Wahl ganz klar auf den Verleih am Leipziger Eck der SG LVB Leipzig und den Bootsverleih Klingerweg, da hier wirklich und echt der Nachwuchssport unterstützt wird.

Anett Schuck
ist in Leipzig geboren und hat als Kanurennsportlerin des SC DHfK bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 Gold im Vierer-Kajak über 500 Meter geholt. Diesen Erfolg wiederholte sie in Sydney 2000. Ihre stolze Bilanz bei Weltmeisterschaften: zwölfmal Gold, fünfmal Silber und einmal Bronze. Heute arbeitet sie als Trainerin und Sportlehrerin.

« zurück
zur aktuellen Ausgabe