Die einstmals größte Ausstellungshalle der Welt wurde nach Plänen des großen Gustave Eiffel in nur vier Monaten errichtet und zur Leipziger Frühjahrsmesse 1928 ein geweiht, um als repräsentative und zukunftsweisende Räumlichkeit für die Automobilindustrie zu wirken.
Neuartige Bauweise
Zukunftsweisend deshalb, weil hier eine heutzutage ganz normale Bauweise vorweggenommen wurde: Die 100 mal 140 Meter große Halle und besonders ihr Dach erhielten ihre Stabilität nicht durch Zwischenstützen im Inneren, sondern durch sieben gewaltige Binder über dem 20 Me ter hohen Dach. Zuvor wurde noch nirgends auf der Welt solch eine stützenfreie Spannweite von 100 Metern erreicht.
Das Gebäude konnte damals 35.000 Menschen aufnehmen – damit sollte die Leistungsfähigkeit des deutschen Stahlbausdemonstriert wer den. Der Zweite Weltkrieg hinterließ an der Messehalle 15 extreme Zerstörungen. Die DDR baute bis 1951 nur etwa 60 Prozent der Halle wieder auf. Erst 2019 stellte die Regensburger Firma „ZweiradCenter Stadler“ mit dem beauftragten Architekturbüro Westphal den denkmalgeschützten Zustand von damals mit großem Aufwand – finanziell sowie arbeitstechnisch – wieder her.
Caroline Elleke, Geschäftsführerin im „ZweiradCenter Stadler“, sagt: „In meinen Augen haben historische Gebäude eine Seele, man spürt die unglaubliche Liebe der Architektur, der Statik, des Bauhandwerks mit der sie errichtet wurden. Historische Gebäude sind auch gelebte Nachhaltigkeit. Und sie sind einfach zeitlos schön.“