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  • Leute
Juli 2020

Ahoi, Leute

Es gibt immer und überall Menschen, die (anstatt laut herumzuschreien) ihrer Berufung nachgehen, um mit Menschen gemeinsam zu gestalten. Miteinander, nicht gegeneinander. So malt sich Carolin ihre Gedanken und Träume von der Seele, Jörg hilft mit seinen Freunden, wenn die Klippen unüberwindbar scheinen, Jens schreibt schmunzelnd über Vergangenes, Anija verschiebt die Perspektive und Christina macht ihre Arbeit mit Freude und Herz. Es ist eben nicht alles von Übel. Ganz oft ist es einfach nur gut so. [vot]

Lotsen für kleine Schiffe

Jörg Müller ist fleißiger Kommunikator und mit seiner Agentur Lots* besonders in der Bürgerbeteiligung aktiv: „Lotsen sind erfahrene Navigationsexperten, die großen und kleinen Schiffen und ihrer Mannschaft in kniffligen Situationen den Weg zeigen. Sie sind Berater der Kapitäne“, erzählt er. „Uns ist wichtig, Partizipation auch in Corona-Zeiten und auch für kleine Initiativen zu ermöglichen.“

Die Gasmaske im Schoss

Carolin Okon hat sich in ihrer Kunst immer wieder verändert und entwickelt. Mittlerweile sind gesellschaftlich-verhakte Themen in Bearbeitung: „Ich male, weil ich mit Worten Menschen nicht erreiche. Aber das Bild – eines schmutzigen Mädchens, mit Gasmaske auf dem Schoß und den ,letzten Apfel‘ fest umklammert – versteht jeder. Aktuell verdeutliche ich in einem Bild, dass wir als Konsumenten viel mehr bewirken können, als den meisten bewusst ist.“

Mediem sind speziell 

Der ehemalige Radiomacher Jens Röseler ist ein wahrhaft unterhaltsamer Schriftsteller. Sein neues Buch „Herr Ober geht auf Sendung“ berichtet von einem Schlafwagenkellner, der zum Radio strebt. „Bei Lesungen und anderen Terminen bin ich immer wieder gefragt worden, wie die Zeit im Radio so war. Da gibt es eine Menge zu erzählen, auch verrückte, schräge Dinge. Ja, die Medien können halt sehr speziell sein. Deshalb habe ich das Thema in Form eines Romans behandelt.“

Den Schatten verkaufen

Gemeinsam mit der Autorin Sudabeh Mohafez hat die Leipziger Künstlerin Anija Seedler die Geschichte des Peter Schlemihl (im Original von Adelbert von Chamisso, 19. Jahrhundert) in Buchform gebracht. „Es geht in dem Buch um jemanden, der seinen Schatten gegen unermesslichen Reichtum tauscht und sich dadurch, natürlich, von sich selbst entfremdet. Ein extrem heutiges Thema“, sagt Anija. Besonders ist aber auch, dass im Buch „Schattenfraß. Ein Theatrum Mundi“ die Geschichte aus der Sicht der weiblichen Hauptperson Mina erzählt wird.

Leipzigerin des Monats

Die staatlich anerkannte Logopädin Christina Müller, die in der Praxis von Peggy Werner im Westbad arbeitet, hat ihre Arbeit während und auch nach der Corona-Kontaktsperre trotzdem liebevoll zu den Kindern gebracht: meist per Video- konferenz. „Die Kinder waren während Corona sehr glücklich, dass sie mich sehen konnten, dass sie überhaupt etwas machen konnten. In unserem Job ist ja Mimik extrem wichtig. Das brachte Abwechslung ins Leben von vielen Kleinen.“

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