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Nachhaltiger Mobilitätsmix

35.000 Leipziger teilen sich 760 Autos

Das Carsharing boomt vor allem in Leipzig, wo etwa die Hälfte der Nutzer von teilAuto lebt. Die Firma wächst rasant und will das Netz weiter ausbauen.

Alternative zur eigenen Familienkutsche
Alternative zur eigenen Familienkutsche: In der teilAuto-Flotte gibt es für jeden Bedarf die richtige Größe © teilAuto

Alles begann vor 30 Jahren mit einem Skoda Favorit. Das war 1993 der erste Wagen von teilAuto, den sich eine Handvoll Hallenser gemeinsam anschafften und dafür einen Verein gründeten. Reservierungen konnten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen werden. Der Fahrzeugschlüssel steckte in einem Rohrtresor. Die gefahrenen Kilometer schrieb man in ein Fahrtenbuch.

Nutzerzahlen steigen rasant

Seit 2000 gibt es teilAuto auch in Leipzig, wo heute die Zentrale ist. Inzwischen hat die Carsharing-Firma gut 40 Angestellte und einen Jahresumsatz von 21 Millionen Euro. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. 2017 nutzten noch 28.000 Menschen die teilAutos, aktuell sind es 72.000. In Leipzig ist die Nachfrage besonders groß.

Fast die Hälfte der Nutzer (35.000) kommt aus der Messestadt, wo 760 Fahrzeuge an 200 Stationen genutzt werden. Tendenz steigend. „TeilAuto steht für einen nachhaltigen Mobilitätsmix ohne eigenes Auto. Unsere Kundinnen und Kunden buchen nur dann ein Auto, wenn sie es wirklich brauchen“, sagt Thomas Bendzulla, einer von zwei Regionalleitern in Leipzig. „Viele fahren auch oft Rad oder ÖPNV. Gerade in großen Städten, wo die Parkplatzsuche schwierig ist, kann ein eigenes Auto eine Last sein.“

Herzstück ist mittlerweile die App

Besonders in Lindenau, Plagwitz und Schleußig werden die Wagen derzeit stark nachgefragt. „Insofern ist es passend, dass in Lindenau kürzlich eine besondere Station eröffnet werden konnte: In der Roßmarktstraße sind gleich sechs Stellplätze neu entstanden – und alle mit Ladesäulen für E-Autos“, betont Bendzulla.

Große Ressourcen steckt teilAuto in seine App, mit der sich die Fahrzeuge buchen, öffnen und schließen lassen. „Früher ging es beim Carsharing vor allem darum, Autos bereitzustellen. Heute ist das Buchungssystem das Herzstück der Dienstleistung“, sagt Bendzulla.

Nachgefragt bei Thomas Bendzulla, Regionalleiter Leipzig

Wie wollen Sie teilAuto in Leipzig weiter ausbauen?

Vor allem in den Randbereichen der Stadt, um dort Angebote für das wachsende Interesse der Menschen an Autoteilen zu schaffen. Auch der Anteil der E-Fahrzeuge wird weiter zunehmen.

Was wünschen Sie sich von Ihren Kunden?

Vielleicht manchmal etwas mehr Achtsamkeit im Umgang mit unseren Fahrzeugen. Es gibt natürlich auch sehr vorbildliche Kundinnen und Kunden, die das Auto sauber und ordentlich verlassen. Manche könnten da noch etwas rücksichtsvoller sein.

Alle Infos unter
www.teilauto.net

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