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  • Zoo Leipzig
Zoo der Zukunft

25 Jahre Zoochef und noch viel vor

An einem grauen Novembertag ’97 betrat Jörg Junhold als neuer Direktor den Zoo. In seinem Kopf viele Ideen. Heute ist der „Zoo der Zukunft“ zum Großteil Realität. Prof. Jörg Junhold feiert jetzt „Silberhochzeit“ mit dem Zoo.

Jörg Junhold
Die Geburt von Voi Nam 2002 gehört zu den schönsten Momenten in der Amtszeit des Zoodirektors © Zoo Leipzig

Seinen ersten Tag wird er wohl nie vergessen. „Ich betrat einen verrauchten Saal, wo die Tierpfleger ihre Tagesaufgaben bekamen. Ich hab mich kurz vorgestellt und gesagt, dass ich mich in den nächsten Wochen umgucken werde“, erinnert sich Prof. Jörg Junhold.

Er ging in alle Reviere, traf Tierpfleger, Tierärzte, schaute, welche Tiere im Zoo leben. Er spürte die Angst, denn damals stand die Idee im Raum, aus dem Zoo einen Freizeitpark zu machen. Tiere waren nicht mehr wichtig.

Pongoland war der Anfang

Nicht mit Jörg Junhold! Er erstellte einen Maßnahmenplan zum Saisonstart, verzehnfachte das Budget für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Mit internen und externen Fachleuten arbeitete er zwei Jahre am Konzept für den Zoo der Zukunft. Bereiste Zoos weltweit.

Junhold: „Der Leipziger Zoo war in den 1920er-Jahren führend, da wollte ich wieder hin. Nichts kopieren, etwas Eigenes, Einzigartiges schaffen“, so sein Anspruch. Doch das kostet. Auch diese Hürde meisterte er mit seinem Team.

Am 1. April 2001 wurde Pongoland eröffnet. Es ist die einzigartigste Menschenaffenanlage der Welt, die alle vier Affenarten beherbergt und von der Wissenschaft betrieben wird. Machbar dank der Max-Planck-Gesellschaft, die die Anlage finanziert hat.

Der Zoo war mal führend, da wollte ich wieder hin. Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold

Die größte Tropenhalle der Welt

Noch gigantischer war die Vision von Gondwanaland. „Als ich Wolfgang Tiefensee die Pläne von Gondwanaland zeigte, sagte er, Junhold Sie spinnen“, erzählt er schmunzelnd. Doch er ließ nicht locker, stemmte die Finanzierung und versprach: „Für 50 Mio. kriegt die Stadt etwas, das keiner hat. Und viele Gäste kommen.“

Bei den Tieren wollte er Arten, die besonders und bedroht sind. Komodowaran, Sunda-Gavial und Schabrackentapir zogen in die Tropenerlebnishalle. Und auch Heidi. „Das ist wohl die skurrilste und unerwartetste Tiergeschichte meiner Amtszeit. Eine Beutelratte schaffte es bis nach Hollywood und sagte im TV die Oscar-Gewinner voraus. Die Welt kennt dank Heidi unseren Zoo“, witzelt Junhold.

Tiergeburten sind das Schönste

Sein tierisches Highlight? „Die Geburt von Voi Nam 2002. Der erste Elefant seit 66 Jahren“, schwärmt der Zoodirektor. Und verrät: „Wir haben zwei trächtige Kühe. Ein Jungtier kam jetzt überraschend. Vielleicht gibt’s zum Jahresende wieder Nachwuchs. Wenn wir den noch groß kriegen, wäre es besonders schön.“

500 Mitarbeiter (davon 250 in der Gastro) hat der Zoo aktuell und Chef Prof. Junhold noch viel vor. Feuerland (soll 2025 eröffnen) und danach die Inselwelten (2025/26). 2028 möchte er 150 Jahre Zoo Leipzig feiern. Am liebsten mit einem Festjahr.

Mehr Infos unter
www.zoo-leipzig.de

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