//
//
  • Stadtgeschichte
Schienenverkehr in Leipzig

150 Jahre Leipziger Straßenbahn

Egal, ob mit echten Pferdestärken oder elektrisch betrieben: Die Straßenbahn ist seit 150 Jahren ein wichtiger Bestandteil unseres innerstädtischen Verkehrs.

1896
1896: Nach 25 Jahren wurde die Leipziger Straßenbahn elektrifiziert. Zu aufwendig war die Handhabung der Pferdebahn. Eine entsprechende Anzahl von Pferden wurde benötigt, deren Pfleger sowie genügend Ställe. Die letzte Pferdebahn fuhr ein Jahr nach dem ersten Einsatz der „Elektrischen“ © Stadtgeschichtliches Museum

Im April 1871 begann die Planung für den Bau einer Pferdebahn. Der Schweizer Rentier und Architekt Gabriel Diodati gründete mit dem Bankier Charles Schaeck die Leipziger Pferdebahngesellschaft LPE.

Bereits ein Jahr später, im Mai 1872, wurden die ersten Strecken eröffnet. Dabei war Leipzig vergleichsweise spät dran. In vielen anderen Städten hatte man längst mit dem Wechsel von der unbequemen Kutschfahrt hin zum Schienenverkehr begonnen.

Die Bahn wird elektrisch

Ein weiterer großer Schritt erfolgte mit der Elektrifizierung im Jahr 1896. Die erste „Elektrische“ fuhr zwischen Gohlis und Connewitz. Für die benötigte Stromversorgung entstand ein Kraftwerk am Floßplatz. Kurz vor der Jahrhundertwende existierten in Leipzig zwei miteinander konkurrierende Betreibergesellschaften. Von der Stadtbevölkerung wurden sie wegen der unterschiedlichen Wagenlackierungen „Die Rote“ und „Die Blaue“ genannt.

Während des 1. Weltkrieges erfolgte die Kommunalisierung beider privater Gesellschaften. Die gesamte Flotte wurde sandfarben lackiert und auch die technischen Unterschiede wurden vereinheitlicht.

Wiederaufbau nach 1945

Sowohl Wagen als auch Schienen waren nach Ende des 2. Weltkriegs zerstört oder fielen nachträglich den Reparationen zum Opfer. Auch die für die Straßenbahn notwendige Energieversorgung gestaltete sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit zunächst schwierig. Erst nach und nach konnte man wieder zum Regelbetrieb übergehen.

Ab 1969 fuhren ergänzend die in Prag hergestellten Tatra-Bahnen durch Leipzig. Diese galten jedoch als sehr störanfällig, schwer zugänglich für ältere Fahrgäste und ausgestattet mit höchst unbequemen Kunststoffsitzen. Nach der Wende wurden sie daher verschrottet, verkauft oder modernisiert.

Die im Jahre 2018 vom Stadtrat beschlossene Mobilitätsstrategie soll in Zukunft das Straßenbahnnetz noch weiter ausbauen. Dazu gehören auch neue und breitere Bahnen.

« zurück
zur aktuellen Ausgabe