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Ayleena Jung

Zeit, unsere Ressourcen aufzufüllen

Ayleena Jung
Ayleena Jung, Ehefrau, Mutter von zwei Töchtern und einem wilden Parson Russell, Journalistin, Yogalehrerin © Claudia Masur

Das Leben ist schön, aber anstrengend. Grundsätzlich. Und jetzt hat es uns seit einiger Zeit deutlich existenzieller getroffen und trifft es noch. Die Pandemie hat viele Menschen an ihre Grenzen gebracht und auch mich zähle ich dazu. Wie wird es weitergehen? Wie werden unsere Kinder auf dieser Welt leben und werden wir das als Gesellschaft schaffen? Und zwar nicht irgendwie, sondern auch noch gut. Nun lehrt uns die gesamtpolitische Situation, der Angriffskrieg auf die Ukraine, wie relativ sogar eine Pandemie sein kann.

Dennoch oder gerade deswegen ist es an der Zeit, unsere Ressourcen aufzufüllen, uns zu stärken, damit wir wieder resilienter werden. Die Zeiten werden nicht schnell wieder leicht – aber wir können sie souveräner meistern. Stark zu sein fühlt sich einfach besser an. Für uns, für unsere Kinder, den Partner, die Eltern und Großeltern, die Menschen im Umfeld, für uns, als Teil der Gesellschaft und auch – ganz aktuell – als Teil von Europa.

Darf man sich überhaupt in dieser angespannten Zeit schönen Dingen zuwenden? Lachen, auf Konzerte gehen, zu Sportveranstaltungen, zur Kunstausstellung oder zum Tanzunterricht? Viele sind verunsichert. Ich denke: ja! Das dürfen wir und das sollten wir! Meine Ressourcen kann ich mit Yoga und Meditation auffüllen. Yoga kann nicht alles, aber es kann vieles. Yoga ist ein guter Hinführer, weil ich mit mir selbst in Kontakt trete. Yoga beginnt mit Zuhören. Es lässt mich achtsam werden mit meiner Reaktion. Yoga ist für mich ein Wegweiser und macht mich glücklich, weil ich etwas tue, was mich meiner Qualität näherbringt.

Es ist Bewegung, es ist Atem, es ist wieder zu spüren, es ist Verbindung zwischen mir und der Welt, es ist Freiheit in mir selbst und für jeden ist es noch etwas Individuelles. Eine meiner Lieblingsgeschichten bis heute ist Frederick. Die Maus, die für schlechte Zeiten Farben, Gerüche und Worte sammelt. „Denn als das letzte Korn gegessen war, blieb den Mäusen nichts mehr und es wurde kälter und kälter ...“ Frederick erzählt den Mäusen von den schönsten Farben und schenkt ihnen die schönsten Worte. Und auch, wenn diese Situation nicht mit unserer ernsten vergleichbar ist, hat sie doch einen Hinweis, der uns guttut: geistige Vorräte zu sammeln und unsere Ressourcen wieder aufzufüllen.

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