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Was jetzt zu tun ist

Wichtige und sinnvolle Gartenarbeiten in Herbst und Winter

Gärtnern kann man zu jeder Jahreszeit. © adobe.stock | Milan | 297749479

Leipzig wird nicht umsonst als grüne Stadt bezeichnet. Denn im urbanen Raum finden Stadtbewohner zahlreiche Parkanlagen, Wald- und Wiesenlandschaften sowie die Auen von Elster, Luppe, Pleiße und Parthe. An dem Grün beteiligen sich zahlreiche Menschen mit großer Begeisterung für das Gärtnern, für die das Gartenjahr nun langsam zu Ende geht. Doch auch in Herbst und Winter gibt es in Zier- und Nutzgärten einiges zu tun.

 

Der Garten im Oktober

Gemüsegärtner, die kein Wintergemüse gepflanzt haben, merken spätestens im Oktober, dass sich das Gartenjahr zu Ende neigt. Daher ist es von besonderer Bedeutung den Garten für den Herbst nochmals entsprechend aufzurüsten – denn es gibt vor allem in dieser Jahreszeit so einiges zu tun. Knollensellerie, Rote Rüben und Pastinaken sollten noch gut gewässert werden, bevor man sie aus der Erde holt. Dann kann die Ernte noch reichlich ausfallen. Ebenfalls wird es Zeit, Tomaten, Paprika und Gurken abzuernten. Grüne Tomaten reifen übrigens bei Zimmertemperatur nach, werden also auch abseits der Pflanze nach wenigen Tagen süß und rot. Dafür deckt man sie am besten mit einem Zeitungspapier ab oder legt sie in eine Papiertüte, um den Reifungsprozess zu fördern.

Der Oktober ist überdies der ideale Monat, um Stauden und Gehölzen einen Rückschnitt zu verpassen. Das Entfernen von verwelkten Pflanzenteilen ist wichtig, damit die Pflanze über den Winter nicht fault. Zudem sorgt der Rückschnitt an wuchernden Sträuchern für mehr Licht, Luft und eine schöne Form im Frühjahr. Rosen sollten erst zurückgeschnitten werden, wenn es richtig kalt ist. Denn sie können bis in den Winter hinein blühen. Beim Rückschnitt ist darauf zu achten, nur die verblühten Pflanzenteile zu entfernen. Ist die Gartenarbeit getan, ist es wichtig, altes Laub von Böden und Hecken zu entfernen, damit der Rasen über den Winter nicht fault.

Danach kann man sich daran machen, das Gartenwerkzeug für die Überwinterung vorzubereiten. Dafür befreit man Harke, Spaten und Co. zuerst gründlich von alten Erdresten, spült das Werkzeug am besten ab und trocknet es im Anschluss sorgfältig ab. Schneidewerkzeuge vertragen nach einer intensiven Gartensaison einen neuen Schliff. Als Lagerort für das Gartenwerkzeug eignet sich beispielsweise ein Garten- oder Gewächshaus ideal. Bei der Lagerung ist zu beachten, dass die Werkzeuge über den Winter nicht feucht werden, damit Metallteile nicht rosten und Holzstiele länger leben. Bewährt hat sich, die Gartengeräte nach der Reinigung mit einem Stofftuch abzudecken, um sie vor Staub und anderen Einflüssen im Gartenhaus zu schützen.

Rasenpflege im November

Wer den einen oder andere Kohl, wie beispielsweise Chinakohl, angebaut hat, kann diesen wahrscheinlich noch im November ernten. Mangold kann ebenfalls sprießen und den Gemüsegärtner mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Ansonsten steht im November die Pflege des Rasens im Mittelpunkt. Dazu zählt das Mähen, das im November noch ein letztes Mal durchgeführt werden sollte. Der Rasenschnitt hat den Vorteil, dass der Mäher alle abgestorbenen Pflanzenteile aufnimmt. Danach kommt genug Luft und Licht dazu, damit das Gras gleichmäßig abtrocknet. Das letzte eingesammelte Laub von Bäumen und Sträuchern kann entweder in der Biotonne oder auf dem Kompost entsorgt werden. Naturnahe Gärtner lassen gerne einen Haufen Laub in einer Ecke des Gartens liegen, damit Igel und andere Tiere darin überwintern können.

Neben dem Rasen sollte man im November nochmal den Rosen etwas Aufmerksamkeit schenken. Falls noch kein Auslichtungsschnitt im Oktober durchgeführt wurde, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Wichtig ist, dass man Rosenpflanzen mit den abgeschnittenen Pflanzenteilen mulcht, damit die Wurzeln gut vor der winterlichen Kälte geschützt sind. Kübelpflanzen sollten an einen geschützten Ort aufgestellt werden. Je nach Pflanzenart kann ein Terrassendach ausreichen. Kälteempfindlichere Pflanzen sind im Gewächshaus, im Stiegenhaus oder in der Garage besser aufgehoben.

 

Nutzbeete im Dezember für die kommende Saison vorbereiten

Gemüsegärtner können die Zeit vor dem kommenden Frost dazu nutzen, um offenliegende Böden grob umzugraben. Denn der Frost sorgt dafür, dass der Boden aufspringt. Das führt dazu, dass im Frühjahr die Erde schön locker ist und der Boden besser bearbeitet werden kann. Durch diese Vorbereitungsmaßnahme erspart man sich also viel Arbeit, wenn die Tage wieder wärmer werden. Am besten verwendet man für die Bodenarbeit einen Spaten oder eine Heugabel. Damit lassen sich die obersten Schichten der Beete gut durchrütteln. Das Umgraben der Gemüsebeete kann man auch sehr gut dazu nutzen, um gleich etwas Mist oder Kompost in die Erde einzuarbeiten. Das sorgt für einen fruchtbaren Boden und höhere Ernteerträge in der kommenden Gartensaison.

Ein Augenmerk sollte man spätestens im Dezember auch auf bepflanzte Beete werfen. Wird der Erdboden mit Tannenreisig oder Mulch bedeckt, erhalten die Pflanzen einen guten Schutz vor der bevorstehenden Kälte. Pflanzen in Töpfen benötigen eventuell einen zusätzlichen Wärmeschutz, den man sehr gut mit Jutte, Vlies oder Kokosmatten erzielt. Die Pflanzenwurzeln in Töpfen kann man vor der Kälte schützen, in dem man sie etwas höher stellt, beispielsweise auf einen Hocker, Styroporplatten oder ein winterfestes Gestell. Denn sammelt sich Schnee und Regenwasser im Untersetzer, kann dies den Wurzeln und somit der Pflanze stark zusetzen. Zudem können frostempfindliche Pflanzen oberirdisch mit einem Vlies luftig eingepackt und so gut über den Winter gebracht werden.

 

Baumschnitte im Januar durchführen

Im Januar gibt es meistens nicht viel im Garten zu tun. Wer jedoch Bäume besitzt, kann die Zeit zum Fällen und Ausschneiden nutzen. Für den Obst- und Zierbaumschnitt ist ein frostfreier Tag ideal, damit die offenen Schnittflächen durch die Kälte nicht zu platzen beginnen. Der Ertragsschnitt dient dazu, die Ernte im kommenden Jahr zu verbessern. Denn durch das Auslichten gelangt im Frühjahr mehr Sonne und Luft zu den Blüten. Zudem kann sich der Baum besser auf die verbliebenen Äste konzentrieren, wenn er seine Energie in die Bildung von Blüten und Früchten einsetzt. Für den Rückschnitt schneidet man zuerst sämtliches totes und angefaultes Holz weg. Danach unterscheidet man zwischen Grüntrieben und Blühholz, wobei die blühenden Triebe am Baum belassen werden. Übrigens: Immergrüne Pflanzen benötigen auch im Winter etwas Wasser. Ist der Boden gerade schnee- und frostfrei und außerdem trocken, muss man von Zeit zu Zeit die Pflanzen in Beeten und Töpfen gießen.

 

Erste Gemüsepflanzen im Februar vorziehen

Vielen leidenschaftlichen Gärtnern juckt es spätestens im Februar in den Fingern, um mit ersten Gartenarbeiten zu beginnen. Wer im Dezember die Nutzbeete noch nicht umgegraben und gedüngt hat, kann dies im Februar nachholen. Zudem gibt es einige Gemüsesorten, für die der Februar der ideale Monat für die Vorzucht darstellt. Besonders Paprika und Chili benötigen eine längere Vorlaufzeit, mögen es aber warm und hell, damit sie gut keimen. Die Anzuchterde sollte stickstoffarm sein, damit die Keimlinge nicht zu schnell schießen.

Im Garten können jetzt Zwiebelpflanzen gesetzt werden, damit man sich bereits im März über die ersten Frühjahrsblüher freuen kann. Das gilt für alle Gärtner, die im Herbst das Einsetzen von Blumenzwiebeln versäumt haben.

Obstbäume können nun mit weißem Kalk bestrichen werden. Warum? Zum einen wirkt Kalk antiseptisch und zum anderen sorgt die weiße Farbe dafür, dass die erste Wärme der Frühlingssonnen denn Stamm nicht zu stark erwärmt. Das bewirkt, dass der Baum nicht so schnell austreibt und in Folge Spätfröste die Ernte nicht in Gefahr bringen.

Nicht vergessen: Gartenpläne schmieden

Auch wenn die diesjährige Gartensaison bald zu Ende geht, gibt es in den Wintermonaten für Gartenliebhaber einiges zu tun. Die langen Winterabenden laden dazu ein, Gartenpläne zu schmieden, beispielsweise um ein neues Rosenbeet anzulegen oder vermehrt auf Pflanzen zu setzen, die hitzeresistent und bezüglich des Wasserbedarfs genügsam sind. Bei der Planung eines Gemüsebeetes spielt die Fruchtfolge eine wichtige Rolle, damit Starkzehrer, wie Tomaten, Zucchini, Melonen und Kürbisse, auch im Folgejahr prächtig tragen.

 

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