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  • Tierisches Leipzig
Hundeschule Claudia Lutz

Wenn der Welpe ein Rabauke ist

Über 23.000 Hunde leben inzwischen in Leipzig. Oft kommen sie als Welpe zu ihren Besitzern. Schnell werden daraus wilde Rabauken, die für Trubel sorgen. Hundetrainerin Claudia Lutz hat 5 Überlebenstipps.

Welpenzeiten
Die kuscheligen Welpenzeiten sind vorbei – jetzt will der kleine Hund die Welt entdecken und braucht klare Grenzen © Hundeschule Claudia Lutz

Nur richtiges Verhalten belohnen

Oft geben die Menschen ihrem Welpen erst Feedback, wenn er bereits unerwünschtes Verhalten zeigt. Das ist zu spät und signalisiert dem Welpen, dass er Aufmerksamkeit bekommt, wenn er dieses Verhalten zeigt (Schuhe klauen, an Kissen kauen, in Füße beißen). Was hilft?

Die Wohnung muss welpensicher sein. Schuhe am besten wegräumen. Möbel und Hosenbeine mit einer sehr milden Teebaumöl-Wasser-Mischung besprühen. Belohnen, wenn der Welpe sitzt statt hochspringt oder einfach ruhig daliegt.

Ziel meiner Arbeit ist, die Menschen in ein Leben mit einem glücklichen und verlässlichen Hund zu begleiten. Claudia Lutz, Leiterin einer Hundeschule

Die Hausleine – oft eine Retterin in der Not

Wenn der Welpe hochdreht oder unerwünschtes Verhalten zeigt, kann eine Hausleine (weiche Schnur, 2 Meter lang) die Erziehung sinnvoll unterstützen. Sie hilft, den Welpen auszubremsen bevor er Fehler begeht oder zu stark in Hände und Beine beißt.

Zur Ruhe kommen – nach müde kommt blöd

Bekommt ein Welpe wesentlich weniger Schlaf als 20 Stunden, kann er seine wichtigste Aufgabe nicht bewältigen: die Gewöhnung an das stressige Großstadtleben.

Nach jedem Abenteuer muss der Welpe zur Ruhe kommen. Er braucht einen Rückzugsort, eine Box oder einen Welpenlaufstall. In der Nähe bleiben, ohne sich mit dem Hund zu beschäftigen. Kurze Phasen des Jammerns kommentarlos aushalten.

Klare Ansprache von Anfang an

Am besten vor dem Einzug des Welpen überlegen, welche Signale (früher: Kommandos) der Hund lernen soll. Diese gemeinsam mit der Familie auf eine Liste schreiben. In eine Spalte kommt das Signal, daneben, was der Hund daraufhin tun soll.

Dabei keine Wörter aus unserem Alltag verwenden. Statt „Nein“, lieber „Schluss“, „Tabu“ oder „Basta“.

Verlässlicher Freund statt Rudelführer

Die Rolle des starken Rudelführers erscheint mir wie eine Geringschätzung aller Fähigkeiten unserer Hunde. Studien zeigen, wie empathisch, lernfähig und vor allem sozial kompetent die Vierbeiner sind. Herrchen oder Frauchen sollte ein guter Freund oder eine gute Freundin sein, der oder die die stressige Welt souverän erklärt, Mut bestärkt, aber auch freundlich und konsequent Grenzen setzt.

Wichtig: den Welpen beschützen, wenn er Angst vor Menschen oder Hunden hat. Passiert das nicht, leidet das Vertrauensverhältnis und es besteht die Gefahr, dass unsoziales Verhalten gefördert wird.

Weitere Infos auf der
Website

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