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USC Leipzig gegen BC Zwickau

Warum ist das Derby gegen den Rivalen etwas Besonderes?
Fraas: Viele unserer Spieler haben bereits in Chemnitz miteinander gespielt und man kennt sich sehr gut. Da ist man immer besonders motiviert, es den eigenen Jungs zu zeigen.
Leonhardt: Derbys sind in der Regel emotionaler. Irgendjemand aus dem Team kennt Spieler des anderen Teams. Das Wichtigste ist, dass bei Derbys die meisten Zuschauer sind und oft Auswärtsfans mitreisen. Das gibt definitiv einen Extra-Motivationsschub.

Was war das schönste Derby?
Leonhardt: Besonders hängen geblieben ist das erste Heimspiel gegen Zwickau mit unserem Regioteam in Leipzig. Das müsste die Saison 2018/19 gewesen sein. Ich habe mit einigen Teamkollegen in früheren Chemnitzer Zeiten bereits gegen Zwickau gespielt, ehe sie auf- und dann wieder abgestiegen sind. Wir haben damals ordentlich auf den Sack bekommen. Mit dem USC haben wir das Ding dann knapp mit 78:72 gewonnen.
Fraas: Ganz pauschal würde ich da den höchsten Sieg nehmen. Das war ein 91:73 im Februar 2019. Da hat man dann am meisten verbale Argumente, wenn es zu freundschaftlichen Sticheleien kommt. ;-)

Dein Trainer lässt dich im Derby auf der Bank schmoren. Wie reagierst du?
Leonhardt: Gelassen, hoffe ich. Der Teamerfolg sollte immer über individuellen Bedürfnissen liegen. Wenn der Coach der Meinung ist, dass es für den Gameplan besser ist, dass ich auf der Bank bleibe, dann akzeptiere ich das. Ich finde, es gibt wenig Nervigeres als Mitspieler, die auf der Bank schlechte Stimmung verbreiten, weil sie nicht spielen.
Fraas: Erfreut wäre darüber natürlich kein Spieler. Aber dann gilt es eben, das Team von draußen zu unterstützen und bereit zu sein, wenn man aufs Feld kommt.
Würdest du ein grenzwertig hartes Foul begehen, um ein Derby zu gewinnen?
Fraas: Es gehört zu diesem Sport dazu, auch mal richtig hart hinzulangen. Allerdings würde ich niemals absichtlich eine Verletzung des Gegenspielers in Kauf nehmen. Das hat auf dem Spielfeld nichts verloren.
Leonhardt: Ja schon, aber nur, wenn ich mit der Art des Fouls nicht die Gesundheit des Gegenspielers gefährden würde.

Würdest du Trashtalk einsetzen, um deinen Gegner aus der Fassung zu bringen?
Leonhardt: Nein, das war nie wirklich Teil meines Spiels. Umgekehrt motiviert es mich, wenn der Gegner trashtalked. Ich hab immer schon lieber mein Game für mich sprechen lassen und hab dann gerade aufgedreht, wenn mir der Gegenspieler dumm kam.
Fraas: Trashtalk ist kein Bestandteil meines Spiels. Allerdings gibt’s schon mal den ein oder anderen Spruch, weil man sich auch abseits des Spielfeldes gut kennt.

Fünf Sekunden vor Schluss, es steht Unentschieden, der Gegner bekommt ein technisches Foul. Würdest du an die Freiwurflinie gehen, um zu werfen?
Leonhardt: Kommt darauf an. Wenn unsere beiden besten Freiwerfer auf dem Feld sind, ist klar, dass sie werfen. Ansonsten würde ich aber auch nicht zögern, als Captain die Verantwortung zu übernehmen.
Fraas: Nein. Es gibt bessere Freiwurfschützen als mich in unserem Team und darum würde ich im Sinne des Teams auch diesen den Vortritt lassen.
Angenommen der Basketball-Gott würde dir eine Fähigkeit schenken, für welche würdest du dich entscheiden und warum?
Fraas: Ich vermute, dass ich mich für das Crossover-Dribbling entscheiden würde. Gutes Ballhandling ermöglicht einem sehr viel auf dem Feld und es macht natürlich auch Spaß, etwas mit dem Gegner zu spielen.
Leonhardt: Auf jeden Fall für den Dreier, denn am Ende geht es um den Sieg und darum, welches Team die meisten Punkte hat. Ein Dunk zum Beispiel sieht cool aus, bringt aber auch nur zwei Punkte. Wenn man hochprozentig Dreier trifft, kann man im modernen Basketball viel rausholen. Und es entstehen mehr Räume, weil die Verteidigung einen enger decken muss.
Mehr Infos unter
www.bcz.bl3000.de sowie www.usc-leipzig.de