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Aus dem Vereinsalbum der Abteilung Wasserball des SC DHfK Leipzig e. V.

Traditions-Sportart sucht Zukunft

Wasserball ist die erste olympische Mannschaftssportart: Schon 1900 – und somit acht Jahre vor der Premiere der Fußballer – ging es bei den Olympischen Spielen in Paris im Wasser hoch her. Der dynamische und torreiche Vollkontaktsport verlangt den Athleten in 4 mal 8 Minuten Spielzeit einiges ab und bietet dem Publikum zugleich jede Menge Action. In Leipzig begann die Wasserball-Historie fast gleichzeitig.

Wasserball beim SC DHfK
Um bei Punktspielen Publikum zu empfangen, mieten sich die Wasserballer in der Universitätsschwimmhalle ein © SC DHfK Abteilung Wasserball

121 Jahre Wasserball-Tradition

Mit dem Schwimmverein Poseidon begründeten Leipziger Sportfreunde am 1. März 1900 eine lange, aber wechselhafte Wasserball-Historie in der Stadt. Vor allem politische Entscheidungen erzwangen Vereinswechsel und Umzüge. So folgte auf die goldenen Zeiten in der frühen DDR eine Umorganisation des Sports: Für acht Mannschaften blieb nur der SC Leipzig als Leistungssport-Verein übrig. Aus dem SSV Leipzig-Leutzsch gründete sich der HSG TH Leipzig e. V. – und ebendieser schloss sich nun größtenteils als Abteilung Wasserball dem SC DHfK an.

Ein neue Heimat beim SC DHfK

Im September 2020 freute sich der SC DHfK über den sportlichen Zuwachs: Die Wasserballer, Schwimmer und Triathleten der HSG TH Leipzig traten dem Verein bei. Zum sportlichen Angebot zählen bei den „Leipziger Seelöwen“ eine Erste und Zweite Männermannschaft in der 2. Bundesliga beziehungsweise in der Sächsischen Oberliga, U10-/U12-/U14- und U16-Mannschaften sowie eine Trainingsgruppe Breitensport. Die Saison 2019/2020 – die letzte konnte coronabedingt nicht zu Ende gespielt werden – beendete die „Erste“ um Trainer Robin Seemann auf einem vierten Platz.

Sportart ohne Heimstatt

Ralf Noack, verantwortlich für Kommunikation und Sponsoring, verspricht sich vom Vereinswechsel einiges: „Wir sind nun Teil des mitgliederstärksten Vereins der Stadt und hoffen, dass unsere Forderungen an die Stadtpolitik gehört werden.“ Vor allem die nach einer passenden Trainingsstätte. So machte die Schließung des Schwimmstadions am Sportforum 1999 auch die Wasserballer heimatlos. Heute haben sie Zeiten in der Schwimmhalle Mitte und im Sportbad an der Elster. Für Punktspiele mieten sie die Universitätsschwimmhalle.

Hohe Gebühren - selbst beim Kindersport

Für alle Hallen fallen Gebühren an – selbst für die ansonsten kostenfreie Nutzung von Sportstätten im Kinder- und Jugendbereich. „Diese Gebührenordnung ist schlichtweg ungerecht. Somit sind die Mitgliedsbeiträge ausgerechnet in den Traditionssportarten Schwimmen und Wasserball in Leipzig wesentlich höher als in anderen Sportarten. Eine Sportstadt braucht eine weitere 50-Meter-Schwimmhalle. Hier müsste zumindest der Kinder- und Jugendsport kostenfrei bleiben, sodass wir in der Nachwuchsgewinnung wieder durchstarten können“, meint Ralf Noack.

Ein Leben fur den Wasserball

Die Hälfte der Leipziger Wasserball-Geschichte hat Roland Schröter miterlebt. Seit 1957 ist er dem Sport verbunden – unter anderem in der Jugendmannschaft, bei den Herren und als Kadersportler. Ab 1975 hielt er als Wasserball-Wart die Fäden in der Hand, später auch als Übungsleiter für den Nachwuchs und heute kümmert er sich um den Spielbetrieb. „Das Schöne am Wasserball sind der Teamgeist und dass die Gemeinschaft einen trägt und auch erzieht. Man gewinnt und verliert zusammen. Ich wäre nie in einer Einzelsportart glücklich geworden“, sagt Schröter.

Mehr Infos unter
wasserball.scdhfk.de

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Nächstes Turnier
gegen Chemnitz und Halle
20./21. November
Universitätsschwimmhalle (Mainzer Straße 4)

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