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Sportgeschichte

Stadionpläne am Völkerschlachtdenkmal

Entwurf eines Stadions am Völkerschlachtdenkmal
Entwurf der „Leipziger Kampfbahn“ am Völkerschlachtdenkmal von 1912 © Blätter der Deutschen Turnerschaft/Sportmuseum Leipzig

Leipzig dachte im Sport schon immer groß. Bereits vor 125 Jahren gab es erste Pläne, ein riesiges Stadion in Leipzig zu bauen: als symbolträchtiges Bauwerk von nationaler Bedeutung direkt vor dem Völkerschlachtdenkmal. Initiiert wurde dies von der deutschen Turnerschaft, die dem Wiederaufflammen der olympischen Bewegung mit dem Streben nach Höchstleistungen etwas entgegensetzen wollte. Die patriotischen Turner strebten nach der Vervollkommnung des Körpers und vielseitiger Ausbildung und nicht nach dem olympischen Ideal „höher, schneller, weiter“. Ein solches, damals zentral im Deutschen Reich gelegenes Stadion mit riesigen Dimensionen sollte Austragungsstätte deutsch-nationaler Sportfeste sein.
Die Pläne wurden um 1912 erneut aufgegriffen, weil sich Berlin für die Olympischen Spiele 1916 bewarb. Der Entwurf zeigt ein 280 mal 80 Meter großes, ovales Stadion und stammt vom Architekten des Völkerschlachtdenkmals Professor Bruno Schmitz. Zwei Millionen Goldmark sollte es kosten. Finanziert von der Stadt und durch Spenden. Der erste Weltkrieg stoppte die Stadion- und Olympia-Pläne. Erst 1956, vor nun 85 Jahren, wurde bekanntlich an anderer Stelle das Zentralstadion als größtes deutsches Stadion eingeweiht.

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