Mit dem aufstrebenden Bürgertum begann vor 200 Jahren die Zeit der Kunstvereine. Doch immer wieder sorgen Neugründungen für frischen Wind. In Leipzig ist das seit Kurzem die Zentrale für Kunst (ZFK).
„Es gibt zwar Kunstvereine in Leipzig, aber keinen mit Schwerpunkt Malerei“, sagt Victoria Welsh, die zu den Gründungsmitgliedern gehört. Neben dem Fokus Malerei hat sich die Zentrale einer zweiten Aufgabe verpflichtet: Es soll vor allem der Nachwuchs eine Plattform erhalten, um den Weg vom Studium in die Selbstständigkeit zu erleichtern. „Das ist der Moment, wenn man gesehen werden muss“, sagt Welsh.
Sie weiß, wovon sie spricht: Wie rund die Hälfte der 15 im Verein engagierten Kräfte ist sie noch Studentin an der Leipziger HGB. Doch alle reizt es, neben der Tätigkeit an der Leinwand auch Ausstellungen zu organisieren, zu konzipieren und sich zu vernetzen. Eigene Räume besitzt die ZFK nicht. Die Ausstellungen erobern auch ungewöhnliche Orte, wie zuletzt das Brückenloft in Schleußig.
Derzeit laufen Gespräche über die nächste Kooperation. „Wir sehen einen Reiz darin, immer wieder neue Räume zu bespielen“, sagt Welsh. Gezeigt werden auch überregionale Positionen, keineswegs nur das HGB-Umfeld.
