Vom bürgerlichen Publikum geschmäht, von Dadaisten gefeiert. So kam Alfred Jarrys „König Ubu“ Ende des 19. Jahrhunderts in die Theater. Es passt als sprachlich vulgäre Parodie auf despotische Herrscher immer noch in die Zeit.
Die Puppenspiel-Legende Neville Tranter hat mit seinem in den Niederlanden angesiedelten „Stuffed Puppet Theatre“ eine eigene Version geschaffen, dunkel und grotesk. Eine Story vom Aufstieg und Fall eines Tyrannen. Was man optimistisch deuten könnte, stünde nicht der nächste Egomane schon bereit, um nach der Macht zu greifen. Tranter baut seine lebensgroßen Klappmaul-Puppen selbst und spielt „Ubu“ als Solo. Es ist sein zweites Stück nach „Babylon“, das er im Westflügel zeigt.