Vier Personen, eine Mission: einen Raum schaffen, in dem queere Menschen sich wohlfühlen und Bildungsarbeit für mehr Sichtbarkeit dieser Bedarfe leisten. Linda, Julez, Jule und Paul kennen sich schon einige Zeit privat, als sie Anfang 2021 anfangen, ihre Vision zu verwirklichen. „Die Idee ist schon vor langer Zeit entstanden, hat aber nie so richtig in unsere Leben gepasst“, erklärt Julez. Durch Corona kann die Gruppe sich endlich ihrer Idee widmen. Nach einigen Monaten Arbeit eröffnet der Laden schließlich im Herbst 2021.
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Sexshop neu gedacht


Queere Bedarfe stehen im Vordergrund
Aber was unterscheidet Juicy nun von einem „normalen“ Sexshop? „Wir sind ein queer-feministischer Sexshop für alle. Das heißt, alle sind willkommen und wir haben auch Produkte für alle da“, erklärt Linda, „queer-feministisch beschreibt vor allem den Fokus, also dass wir den Fokus auf die Menschen legen, die als Zielgruppe von klassischen Sexshops ausgeschlossen werden.“
Das heißt zum Beispiel, dass es nicht nur Toys in Phallus-Form gibt, sondern auch solche, die mit dem ganzen Körper benutzt werden können. Neben Toys gibt es im Juicy auch Kunst und Gender-Affirming-Produkte wie zum Beispiel Binder. Damit kann man seine Brüste abbinden, sodass sie nicht mehr sichtbar sind.
Ergänzt wird das Sortiment durch unterschiedliche Workshop-Angebote. „Queere Bedarfe werden in der Gesellschaft immer noch zu wenig gesehen. Wir wollen für mehr Sichtbarkeit sorgen“, sagt Linda von Juicy.
Soziale Nachhaltigkeit spielt wichtige Rolle
Für das Juicy-Team spielt auch Nachhaltigkeit bei der Produktauswahl eine wichtige Rolle. Deshalb sind zum Beispiel alle Produkte ausnahmslos vegan. Außerdem findet man im Juicy eine Reihe von Manufaktur-Produkten, die in Deutschland produziert werden und aus Naturmaterialien wie Holz oder Edelstein bestehen.
Soziale Nachhaltigkeit spielt für das Team aber eine ebenso große Rolle. Deshalb gibt es auch günstigere Produkte. Hier wird dann im Einkauf auf Langlebigkeit geachtet. „Das bedeutet für uns auch, dass wir keine Preise drücken. Außerdem achten wir darauf, dass keine Materialien eingesetzt werden, deren Ursprung unbekannt ist“, erklärt Julez die Nachhaltigkeitsstrategie des Juicy weiter.