Da der Wunsch nach einem „sauberen“ Leistungsvergleich groß ist, existieren etliche Präventionsprogramme mit einer Mischung aus Aufklärung, Abschreckung, Wissensvermittlung und Fertigkeitstraining. Die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig setzt in der Problemlösung am Kern an und entwickelt ein wertebasiertes Dopingpräventionsprogramm für den Nachwuchsleistungssport. „No2Doping“ stützt sich dabei auf Forschungsergebnisse, nach denen psychosoziale Variablen den größten Einfluss darauf haben, ob Athleten zu Doping greifen oder nicht.
„Wir betrachten vier moralische beziehungsweise ethische Variablen. Das sind die moralische Identität – mit welchen Werten identifiziere ich mich? – und moralisches Krisenmanagement, zum Beispiel Rechtfertigungsstrategien, die die Verwendung von Dopingmitteln legitimieren. Außerdem fließen die antizipierte Schuld sowie das ethische Klima innerhalb der Trainingsgruppe ein“, erläutert Kevin Seidel, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Sport- und Bewegungspsychologie.