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Sportliches Miteinander

Preisgekrönte Inklusion

Rugby-Löwen, Rising-Tigers, Mobi-Kids und Para-Leichtathleten gehören zu den Rollstuhlsportlern des LBRS e. V. Die Mannschaften sind sportlich erfolgreich. Die Leipziger Rugby-Löwen gelten sogar als Talentschmiede. Schwerpunkt neben dem Sport ist aber auch das Thema Inklusion.

Simone Zimmermann und die Mobi-Kids
Simone Zimmermann und die Mobi-Kids © Heike Fiedler

Immer dienstags trifft sich die Mobi-Gruppe in der Fechthalle der Sportwissenschaftlichen Fakultät. Hier lernen Kinder mit angeborener Querschnittlähmung oder anderen Arten der Behinderung das Rollstuhlfahren. Das geschieht spielerisch und die Mädchen und Jungen scheinen auch entsprechend Spaß daran zu haben.

„Sie werden ein Leben lang im Rollstuhl sitzen“, sagt Simone Zimmermann. Ziel ist es, die Kinder später in die Rollstuhlsportmannschaften zu integrieren.

... bis zur Nationalmannschaft

In der Sporthalle des Goethe-Gymnasiums in Leipzig-Schönefeld trainieren die, die das Rollstuhlfahren perfekt beherrschen. Die Basketballer- und die Rugby-Spieler. Wie es zur Sache gehen kann, zeigen die Rugby-Löwen. Die individuell gefertigten und extra verstrebten Rugby-Rollstühle halten so manchen Crash aus, sagt Übungsleiter und Spieler Marco Pratsch.

Die Mannschaft spielt in der Regionalliga Nordost und das reicht, so Pratsch: „Wir sind eine kleine Talentschmiede. Immerhin gehören auch zwei von uns zur Nationalmannschaft.“

Geld sinnvoll ausgeben

75.000 Euro beträgt die Siegprämie der Ferry-Porsche-Stiftung und Simone Zimmermann vom LBRS e. V muss nicht lange nachdenken, wofür der Betrag ausgegeben werden soll. „Rennrollstühle wären nicht schlecht. Und wir brauchen dringend einen Vereinsbus, den unsere Sportler und Trainer selbst fahren können.“ Handgas sollte der Bus haben und eine Art Hebebühne.

Denn noch sind Transport und Lagerung der Rollstühle schwierig. Dies wird sich erst ändern, wenn in etwa zwei Jahren die Dreifelderhalle in Leipzig für den paralympischen Sport fertiggestellt ist.

Keineswegs „die armen, bedauernswerten Behinderten“

Die Rollstuhlsportler bieten Schulen oder Vereinen an, dass Kinder und Jugendliche ohne Behinderung mal einen Tag oder ein paar Stunden im Rollstuhl unterwegs sein können. „Wir haben das im Sportunterricht gemacht. Die Schüler konnten den Alltagsrollstuhl und den Basketballrollstuhl ausprobieren. Und sie haben dabei festgestellt, wie viel Spaß es macht, sich in so einem rollenden Sportgerät zu bewegen. Zudem konnten wir Vorurteile abbauen, dass wir keineswegs die armen, bedauernswerten Behinderten sind. Nein, wir sind auch agil und sportlich“, erklärt Thomas Reimann von den Basketballern.

Alles rollt - vielfältig und bunt

… unter diesem Motto stand das Inklusionsprojekt, mit dem der LBRS e. V. in diesem Jahr den ersten Platz bei der Ferry-Porsche-Stiftung gewann. „Dabei wird unter anderem das sportliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung gefördert“, sagt Simone Zimmermann, stellvertretende Vorsitzende des LBRS e. V. „Und das ist ja Teil unserer täglichen Arbeit, denn wir bieten auch an, dass Menschen ohne Beeinträchtigung vor allem in unseren Mannschaften mitmachen können.“

Mehr Infos unter
www.lbrs-ev.de

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