Spätestens seitdem ChatGPT veröffentlicht wurde, ist das Thema KI in aller Munde. Kein Wunder, dass namhafte Unternehmen wie Google die möglichen Funktionen nutzen, um am Puls der Zeit zu bleiben. Auch für Google Maps ist die Integration von künstlicher Intelligenz geplant. Dabei ist die intelligente Routenplanung bei Weitem nicht die einzige Branche, wo KI immer relevanter wird.
Die Auffindbarkeit von stationären Geschäften ist bis heute ein Kerngebiet von Google Maps. Mit Einbindung von KI könnte die Suche noch intelligenter werden und den Usern Vorschläge machen, wenn zum Beispiel ein Standort gerade geschlossen ist. Dann könnte Google eine Reihe von Alternativen anzeigen, die online verfügbar und demnach nicht von Öffnungszeiten abhängig sind. Digitale Branchen wie Glücksspiel, Online-Shopping und eben auch Navigation sind prädestiniert dafür, sich durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz neu zu erfinden und zu verbessern. Was das für Google Maps im Einzelnen bedeutet, haben wir hier einmal zusammengefasst!
Google Maps effizienter nutzen
Beim Sport eine neue Route kennenlernen oder den schnellsten Weg in die Nachbarstadt finden? Kein Problem, dafür ist Google Maps erschaffen worden. Aber viele Menschen verzweifelten in der Vergangenheit trotzdem an der Routenführung. Es ist wunderbar, wenn das gesuchte Hotel auf der Karte abgebildet wird, aber wo ist denn der Eingang? Dank KI soll es künftig möglich sein, mit Google Maps einen direkten (virtuellen) Rundgang über und um das Gebäude durchzuführen. So wissen Nutzer schon, wo der Eingang ist, bevor sie selbst vor Ort stehen. Diese immersive Funktion soll in Echtzeit funktionieren. Damit wäre eine Möglichkeit geschaffen, die aktuelle Wetterlage herauszufinden und zu prüfen, ob es gerade einen Stau gibt. Denn wer kennt das Problem nicht? Eigentlich wurde über Google Maps die perfekte Route ausgeklügelt, allerdings steht man dann stundenlang im Stau, weil der natürlich nicht verzeichnet war.
Klassische in dreidimensionale Bilder verwandeln
Als Street View entwickelt wurde, war der Hype groß. Bis heute gibt es aus datenschutzrechtlichen Gründen allerdings Regionen, die nach wie vor nicht virtuell begehbar sind. Hier kann die sogenannte NeRF-Technologie für Veränderung sorgen. Diese Technik ist in der Lage, auf Basis von künstlicher Intelligenz, zweidimensionale Bilder in 3D zu verwandeln. In den USA gibt es bereits einige Städte, die sich gerade in der Versuchsphase befinden. Bis diese Technologie auch in Europa angekommen ist, wird noch einige Zeit vergehen. Dann ist es aber möglich, Orte auf der Karte immersiv zu entdecken und dabei das Gefühl zu bekommen, schon dort zu sein.
Wie ist die Luft vor Ort? Google Maps wird es wissen
Die Wettervorhersage für den angesteuerten Ort ist äußerst praktisch, denn so lässt sich die Kleidung entsprechend auswählen. Das neue Google-Maps-Update soll aber noch mehr Features mitbringen. So ist es geplant, die Luftqualität anzuzeigen und wiederzugeben. Automatisierte Prozesse greifen dabei auf Messstationen zurück und können so in Echtzeit angeben, wie stark die Belastung ist. Dazu passt ein weiteres Feature, das vor allem nachhaltig denkenden Menschen gelegen kommt. Google Maps war bislang immer darauf ausgelegt, die schnellste Strecke zu ermitteln. Damit könnte jetzt Schluss sein, denn stattdessen können sich Nutzer die umweltfreundlichste Route anzeigen lassen. Der intelligente Algorithmus analysiert vorhandene Staus, Neigungen von Straßen und schätzt so ein, wie hoch der Kraftstoffverbrauch bei einer einzelnen Strecke ist. Manchmal sind es zwei Kilometer mehr, aber aufgrund von flüssigem Verkehr und fehlenden Neigungen ist die Strecke dennoch nachhaltiger. Es wird aber weiterhin möglich sein, die schnellste Route anzeigen zu lassen.
Denn, auch wenn drei von vier Menschen nachhaltiger leben möchten, ist der direkte Weg manchmal einfach der sinnvollste! Es ist aber geplant, die CO₂-ärmste Route künftig über Google Maps als Standard anzuzeigen. Wer dann dennoch schneller ans Ziel kommen möchte, muss die Einstellungen optimieren. Und wer bereit ist, das Auto zugunsten eines schnelleren Verkehrsmittels einfach mal stehenzulassen, kann mit dem neuen Google Maps ebenfalls Punkte sammeln. Dank KI möchte das System künftig anzeigen, wie die Ankunftsdauer mit Bussen, Bahnen, Autos und anderen Verkehrsmitteln aussehen wird. Auch hierfür werden aktuelle Staudaten berücksichtigt. Wer kennt es nicht? Eigentlich sind es nur zwei Kilometer bis zum Ziel, aufgrund eines Staus dauert die Anfahrt mit dem Auto aber unverhältnismäßig lang.
Nicht nur außerhalb von Gebäuden den richtigen Weg finden
Fast jeder zweite Mensch nutzt mittlerweile Google Maps, um in fremden Städten oder bei Ausflügen ans Ziel zu kommen. Wie es im Gebäude später weitergeht, interessierte die Navigation bislang nicht. Mit dem geplanten Feature Live View kann sich das künftig ändern. Auf Basis von KI und AR soll es möglich sein, mithilfe der App bequem durch den Bahnhof, den Flughafen oder das große Behördengebäude zu navigieren. Das Programm nutzt dabei die Aufnahmen von vielen Milliarden Street View Shots und erkennt das menschliche Fortbewegungsverhalten. Gepaart mit dem Wissen über die Ausgestaltung von Gebäuden wird es damit künftig möglich, auch Rolltreppen, eine Toilette oder den nächsten Fahrkartenautomaten zu finden. Das mag bei innerstädtischen Unternehmen wenig relevant sein, denn hier kennt man die Umgebung, im Ausland oder in fremden Städten ist es aber Gold wert.
Google hilft Autofahrern, endlich auch in Europa
Der Fahrmodus von Google Assistant ist in den USA schon länger am Start und wird künftig auch deutschen Autofahrern zur Verfügung stehen. Das System unterstützt Sprachsteuerung und versendet auf Befehl Nachrichten, liest eingehende Mitteilungen vor oder tätigt Anrufe. So soll die Fahrsicherheit erhöht werden. Einige Nutzer haben die Funktion bereits seit April 2021 auf ihrem Smartphone mit im Gepäck. Je nach Funktion kann es allerdings noch einige Monate dauern, bis die vollumfängliche KI-Integration auf dem Handy angekommen ist. Google spielt die Updates Stück für Stück auch in Europa aus. Ein genaues Release-Datum ist nicht bekannt. Denkbar ist, dass einzelne Funktionen (wie die Navigation innerhalb von Gebäuden) früher kommen, während das komplette Umwandeln in 3D-Bilder länger dauern kann. Auch ist es möglich, dass zunächst Modellregionen bestimmt werden, so wie es seinerzeit bereits bei Google Street View war.
Google Maps wird zuverlässiger Navigations-Allrounder
Zahlreiche neue Funktionen stehen in den Startlöchern und können die Nutzung von Google Maps revolutionieren. Die Zeiten von großen Landkarten sind schon lange vorbei, durch die Integration von KI ist es künftig möglich, noch komfortabler ans Ziel zu kommen, im In- und Ausland.