//
//
  • Service
Finanzierungs-Tipps für Start-Ups

Neue Wege für Investitionen und Wirtschaftswachstum

Mit der richtigen Finanzierung können Unternehmen in Wachstum investieren. Doch welche Möglichkeiten gibt es und welche Option ist wann wirklich interessant? © Robert Anasch/Unsplash.com

Wie als Start-Up die Gründung finanzieren? Gründer suchen nach einer pauschal passenden Lösung. Aber: Diese wird es nicht geben. Wer ein Unternehmen gründen will, kann zu verschiedenen Lösungen greifen. Tech-Gründer denken möglicherweise über einen ICO – die Ausgabe von Krypto-Tokens – nach. Venture Capital, ein Unternehmenskredit oder Förderlösungen sollten nicht vom Tisch gewischt werden. Wichtig ist, dass die anvisierte Finanzierung zum Start-Up wirklich passt. Doch wann ist dies genau der Fall? Welche Lösungen eignen sich für welches Unternehmen und was ist dabei zu beachten?

ICO: Start-Up-Finanzierung per Coins

Start-Ups haben in der Unternehmensfinanzierung verschiedene Herausforderungen zu meistern. Banken sind zurückhaltend – weil einfach nicht klar ist, ob sich das Start-Up etabliert. Eine sehr innovative Finanzierung sind ICOs. Hinter dieser Abkürzung steckt der Begriff Initial Coin Offering. Abgeleitet wird das Ganze vom traditionellen Konzept eines Börsengangs – dem IPO.

Im Kern geht es darum, neue Kryptowährungs-Token auszugeben. Das eingesammelte Kapital wird für die Entwicklung von (meist Tech-basierten) Produkten verwendet. Wer Token erwirbt, kann diese über Krypto-Börsen in Bitcoin oder Ether tauschen. Im Wesentlichen sind ICOs im Zusammenhang mit Blockchains verbreitet.

Hier taucht bereits eine Limitierung der ICOs für die Unternehmensfinanzierung auf. Klassische Wirtschaftszweige bleiben normalerweise außen vor. Hinzu kommen gerade in Deutschland weitere Herausforderungen – weshalb ICOs eher Nischenfinanzierungen bleiben.

  • Regulierung: In Deutschland überwacht als Finanzaufsicht die BaFin den Kapitalmarkt – und damit auch die Ausgabe von Unternehmensfinanzierungen über Wertpapiere. Im Zusammenhang mit ICOs kann die BaFin eingreifen, wenn geltendes Finanzmarktrecht verletzt wird.
  • Gesetzlicher Rahmen: In Deutschland gelten unter anderem das Kreditwesengesetz (KWG), das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG), ein Wertpapierprospektgesetz (WpPG), und das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB). Unternehmen müssen prüfen, ob die Gesetze für einen geplanten ICO relevant sind – was sehr aufwendig und teuer werden kann.

Für Tech-Start-Ups sehen Krypto-Token, die über einen ICO ausgegeben werden, als lukrative Finanzierung aus. Ein Problem steht immer im Raum: Aufgrund vieler Betrugsfälle kann ein übereilter ICO eher zu einem Reputationsrisiko werden. Wer sich also für diesen Weg interessiert, sollte vorher ein genaues Konzept erarbeiten.

Investoren: Je nach Geschäftsmodell einfacher oder schwieriger

Neben einem klassischen Bankkredit als Unternehmensfinanzierung für das Start-Up bietet sich eine Alternative an: Investoren. Diese können als Gesellschafter in das Unternehmen einsteigen und an unternehmerischen Prozessen beteiligt werden. Alternativ gibt es immer noch eine stille Teilhaberschaft. Hier fließt dem Start-Up zwar das Kapital zu, der Gesellschafter ist in unternehmerische Prozesse aber nicht eingebunden.

Dass stille Gesellschaftsverträge im ersten Moment von Unternehmern bevorzugt werden, liegt auf der Hand: Niemand lässt sich gerne ins eigene Unternehmen reinreden. Auf der anderen Seite kann ein aktiver Investor Vorteile mitbringen. Venture Capital Geber haben ein starkes Netzwerk. Und Business-Angels bringen sehr viel Know-how mit.

Wichtig ist aus Sicht der Start-Ups, Verträge nicht blind zu unterschreiben. Jedes Dokument sollte anwaltlich geprüft werden. Übrigens: Investoren können auch aus der eigenen Familie kommen. Für diesen Fall sollte klar sein, welche Herausforderungen ein solcher Schritt mit sich bringt.

Förderdarlehen: Wenn der Staat die Kreditaufnahme erleichtert

Viele Start-Ups haben einen Kapitalbedarf für die Gründung, welcher die privaten Rücklagen übersteigt. Deutschland hat ein großes Interesse daran, auch Existenzgründungen zu unterstützen, da diese das Rückgrat der Wirtschaft sind. Aus diesem Grund gibt es auf Bundes- und Landesebene verschiedene Fördermöglichkeiten. Diese reichen von Förderdarlehen mit:

  • günstigen Zinssätzen
  • einer Tilgungsaussetzung
  • Zuschüssen

Als Start-Up sollte daher nicht nur auf den ICO oder einen Business-Angel geachtet werden. Gerade die Förderungen bieten Unterstützung für Gründer. Selbst im kommunalen Bereich tauchen regelmäßig besondere Förderungen für Unternehmen aus. Dahinter steht das Ziel vieler Gemeinden und Kommunen, auf lange Sicht wachsende Gewerbesteuer-Einnahmen zu realisieren.

Fazit: Die Start-Up Gründung finanzieren

In Deutschland werden jedes Jahr hunderttausende Unternehmen neu gegründet. Viele Gründer fangen erstmal im Nebenerwerb an, um die finanziellen Risiken zu minimieren. Wer ins Risiko geht und das Start-Up hauptberuflich in Angriff nimmt, muss sich um die Finanzierung Gedanken machen. Mit dem Hype bei den Kryptowährungen ist der ICO eine anfangs verlockende Idee. Aber: Hier gibt es Herausforderungen, die zu lösen sind. Zum Glück gibt es mit Venture Capital, Business-Angels und Förderdarlehen noch genug Alternativen.

« zurück
zur aktuellen Ausgabe