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Tipps für den Einkaufsbummel

Nachhaltig shoppen – wie geht das?

Nachhaltigkeit wird beim Shopping-Erlebnis immer wichtiger © Pexels/Andrea Piacquadio

Ein Einkaufsbummel allein, zu zweit oder mit Freunden und Nachhaltigkeit scheinen auf den ersten Blick nicht gut zusammenzupassen. Allerdings bedeutet ein nachhaltiger Lebensstil keinesfalls, dass im Kleiderschrank Flaute herrschen muss. Im Gegenteil – wer beim Shoppen auf ein paar Tipps und Tricks achtet, kann sich guten Gewissens eine abwechslungsreiche Garderobe zusammenstellen.

Was ist nachhaltiger: Online-Shopping oder die Shoppingtour in der Stadt?

Laut einer 2022 veröffentlichten Studie ist Nachhaltigkeit inzwischen ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Einkaufen von Kleidung. Die Art und Weise, wie die Ware zum Kunden gelangt, nimmt auf den Nachhaltigkeitsaspekt beim Shoppen großen Einfluss. Dabei kommt das Einkaufen im Internet aus der Sicht vieler Verbraucher nicht gut weg. Schließlich sind die verschickten Pakete und Retouren eine Belastung für die Umwelt. Wer vor Ort durch die Geschäfte schlendert, shoppt dagegen nachhaltiger – oder?

Die Antwort auf diese Frage lautet: Nein. Denn regional einzukaufen, bedeutet nicht zwingend, nachhaltige Produkte zu erwerben. Zudem ist die Autofahrt zum Einkaufszentrum ein unnötiger CO2-Ausstoß. Beim Einkaufen vor Ort ist es die sogenannte „letzte Meile“, die sich stark aufs Klima auswirkt. Sie beschreibt den Weg, den Kunden zum Geschäft zurücklegen. Dabei ist die Fahrt mit dem Pkw deutlich ineffizienter als die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.

Wie umweltfreundlich Online-Shopping im Vergleich zum Einkauf in der Stadt ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Tatsächlich kann es nachhaltiger sein, Kleidung im Internet zu bestellen, wenn:

  • die Kleidungsstücke ressourcenschonend hergestellt werden
  • die Lieferwege umweltfreundlich sind
  • die Shopbetreiber Verpackungsmüll reduzieren oder gänzlich vermeiden
  • der Online-Größenberater Retouren auf ein Minimum beschränkt

Ebenso ergibt es beim Online-Shoppen Sinn, wenige und dafür gut kombinierbare Kleidungsstücke zu wählen. Statt einer Vielzahl an Oberteilen zu bestellen, empfiehlt sich zum Beispiel der Kauf eines Basic-Shirts, das sich mit vielen Kleidungsstücken kombiniert lässt und zu allen Anlässen passt. Bevor es im virtuellen Warenkorb landet, sollte noch einmal ein Blick auf die angegebene Passform und die Pflegehinweise geworfen werden. Um Retouren zu vermeiden, ist es besonders wichtig, die Größentabellen des Online-Shops aufmerksam zu betrachten. Dies hilft dabei, die richtige Passform zu ermitteln und sorgt für eine höhere Zufriedenheit mit dem gekauften Artikel.  Schließlich ist eine gut sitzende, leicht zu pflegende und dadurch langlebige Garderobe ein großes Plus in Sachen Nachhaltigkeit.

Der Transport online geshoppter Kleidung durch die Post oder andere Lieferdienste gehört zum öffentlichen Verkehr. Dadurch, dass ein Postauto zahlreiche Kunden beliefert, verursacht Online-Shopping meist geringere CO2-Äquivalente als der Einkauf im Geschäft. Eine Ausnahme bildet der Einkaufsbummel zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Secondhand-Shopping – ein Tipp für nachhaltiges Einkaufen

Wer online shoppt oder in der Stadt einkaufen geht, trifft zunehmend auf Shoppingangebote aus zweiter oder gar dritter Hand. Secondhand-Mode bietet sich als nachhaltigere Alternative zu den Produkten aus dem klassischen Einzelhandel an. Denn der Kauf gebrauchter Sachen hilft dabei, die Lebensdauer der Kleidungsstücke und Accessoires zu verlängern. Gleichzeitig werden der Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung durch Textilproduktion und -entsorgung minimiert.

Ein weiterer Vorteil: Das Stöbern in Secondhand-Läden bringt den ein oder anderen Mode-Schatz zum Vorschein. Allein in der Leipziger Innenstadt finden sich mehrere Geschäfte, die mit einem ausgefallenen Ambiente und einer Auswahl einzigartiger Looks auftrumpfen. Jacken im Stil der 70er, Röcke aus den 80ern oder Oberteile aus den 90er-Jahren sind hier zwischen extravaganter Vintage-Mode und modernen Stücken zu finden.

Fehlkäufe beeinträchtigen die Nachhaltigkeit im Kleiderschrank

Ob im Internet, im klassischen Modegeschäft oder im Secondhand-Laden – beim Shoppen kommt es immer wieder vor, dass anschließend Fehlkäufe im Kleiderschrank landen. Das ist sowohl für das eigene Portemonnaie als auch für die Umwelt ärgerlich. Abhilfe schaffen diese Tipps:

  • hauptsächlich Basics kaufen, die sich untereinander einfach kombinieren lassen
  • auf pflegeleichte und gleichzeitig hochwertige und langlebige Materialien achten
  • die Kleidergrößen vor dem Kauf kontrollieren und mit den eigenen Körpermaßen abgleichen

Ebenfalls ergibt es Sinn, Kleidung passend zum individuellen Style zu shoppen. Vor dem Kauf stellt sich daher die Frage, ob das jeweilige Stück farblich sowie stilistisch mit dem eigenen Teint, Look und dem Rest der Garderobe harmoniert. Ist das nicht der Fall, bleibt auch ein modischer Hingucker im Schrank hängen. Ein weiterer Tipp in Sachen Nachhaltigkeit im Kleiderschrank: Fast Fashion vermeiden. Die günstig produzierte Kleidung ist wenig umweltfreundlich und verschleißt meist innerhalb kurzer Zeit. Die bessere Wahl besteht in einer hochqualitativen und zeitlosen Garderobe. Zwar sind deren einzelne Stücke oft teurer, dafür halten sie bei guter Pflege über mehrere Jahre und können zu unterschiedlichen Trends kombiniert werden.

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