Maria Salentin im Gespräch

„Ursprünglich hatte ich die lange Wanderung geplant, um zu meinem vierzigsten Geburtstag neu anzufangen“, erzählt Salentin. Ihre beiden Söhne waren flügge geworden und ausgezogen. „Ich wollte den Übergang in einen neuen Lebensabschnitt richtig zelebrieren und genießen.“ Dann wurde der Übergang aber unerwartet holprig, denn ihre langjährige Beziehung ging urplötzlich in die Brüche. „Als ich loswanderte, herrschte das totale Chaos. Ich hatte keinen Schlüssel mehr am Schlüsselbund.“ Die ersten vier Wochen kämpfte die leidenschaftliche Schreiberin schwer. Aber die Wanderung gab ihr auch die Möglichkeit, das Geschehene von allen Seiten zu durchdenken. „Ich habe die Trennung verarbeitet, hege heute keinen Groll mehr.“ Und: Salentin möchte wieder wandern. Wohin, verrät sie noch nicht. Aber sie hat noch einen Tipp für uns: „Bei meiner ersten Wanderung habe ich gelesen, dass man am Tag 30 bis 40 Kilometer schaffen muss, und das klappte bei mir einfach nie. Erst, als ich mich von diesem Druck freigemacht habe, konnte ich den Weg wirklich genießen. Einfach auf die eigenen Bedürfnisse hören!“ Davon berichtet sie inzwischen auch auf Outdoor-Messen und macht anderen Mut, es auch mal zu probieren.