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  • Bühne
Nach vier Jahren

Liebknecht-Enkelinnen auf Spurensuche

Enkelin Marianne
Karl Liebknecht hatte über 2.000 Zuhörer im Felsenkeller: Enkelin Marianne stand tief bewegt auf der Bühne dieses Saals © Petra Gebauer

Es hat vier Jahre gedauert, doch dann kamen sie wieder nach Leipzig. Maja und Marianne Liebknecht, Enkelinnen von Karl Liebknecht. Maja lebt im brandenburgischen Hennigsdorf, Marianne in Wien. Sie kamen ganz bewusst am 1. September, dem Weltfriedenstag.

„Unser Opa war Pazifist, hat den Krieg abgelehnt. Es war uns wichtig, an diesem Tag in seiner Geburtsstadt mit zu demonstrieren“, sagt Marianne Liebknecht. Danach ging’s zum Felsenkeller. Hier wurden extra die Türen zum Konzert- und Ballsaal aufgeschlossen. Und dann stand Marianne auf der Bühne, wo 1905 ihr Opa zur Leipziger Arbeiterbewegung gesprochen hatte.

Still und staunend verharrte sie, als wolle sie die Historie spüren. Was hätte Karl Liebknecht zur heutigen Situation in der Welt gesagt? Marianne antwortet: „Opa hätte gesagt, Krieg ist nie eine Lösung. Krieg bedeutet Kummer, Leid, Schmerz.“

Künftig sollen neben der Fototafel auch zwei Reliefs (eines zeigt Karl Liebknecht) an den bekannten Sozialisten erinnern. „Wenn alles klappt, wollen wir am 21. Oktober um 16 Uhr Einweihung feiern“, sagt Dr. Volker Külow, Historiker und Stadtrat. Er betreut seit vielen Jahren die Liebknecht-Enkelinnen und engagiert sich für den Felsenkeller.

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