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Fashion Revolution Week

Leipzig widmet sich nachhaltiger Mode

"Who made my clothes?", diese Frage sollte sich jeder Modekonsument stellen © Fashion Revolution Week Leipzig

Mit dem 7. Gedenktag zum Rana Plaza Unglücks, findet vom 19. bis zum 25. April weltweit die „Fashion Revolution Week“ statt. Sie verpflichtet sich in Folge des katastrophalen Einsturzes einer Textilfabrik in Dhaka/Bangladesch und dem Tod von mehr als 1300 Menschen am 24. April 2013 einer ökologisch und humanitär nachhaltigen Modeindustrie. Auch Leipzig schließt sich zusammen mit Halle und Dresden der Kampagne an und präsentiert in dem Zeitraum von Montag bis Samstag ein fünftägiges Programm. 

Ulrike Biller, Burlesquetänzerin und auf der Bühne auch bekannt als „Mama Ulita“ koordiniert die Veranstaltungen der Fashion Revolution Week. Geübt ist sie darin schon allemal. Denn nicht nur als Netzwerkerin, sondern auch als Projektkoordinatorin ist sie für den Verein „Eine Welt e.V. Leipzig“ und „Leipzig handelt fair“ tätig. Seit 2017 ist sie zudem Gründungsmitglied der Initiative „Fair Fashion Lab“, die vielseitige Veranstaltungen rund um das Thema Modekonsum sowie entwicklungspolitische Themen organisiert.

Mit der Gründung des Netzwerkes, ist Mama Ulita auch in ihrer Showgirl-Tätigkeit vollkommen auf Nachhaltigkeit umgestiegen. Zwar war sie persönlich schon immer interessiert an nachhaltigem, reduziertem Konsum, auch was Mode betrifft: „Ich habe schon seit Jahren meinen eigenen Stil und kaufe kaum Neues“. Doch bedeutete berufliche Nachhaltigkeit für sie davor, mit dem Zug zu Auftrittsorten in Europa zu reisen. Mittlerweile achtet sie auf die Wiederverwendung von alten Kostümen und Utensilien. „Ich kaufe Tanzschuhe, Stoffe und Federaccessoires gebraucht und improvisiere mit den Dingen, die ich bereits in meinem Fundus habe. Viele meiner Kostüme nähe ich selbst.“

Mit der Gründung des Netzwerkes, ist Mama Ulita auch in ihrer Showgirl-Tätigkeit vollkommen auf Nachhaltigkeit umgestiegen. Zwar war sie persönlich schon immer interessiert an nachhaltigem, reduziertem Konsum, auch was Mode betrifft: „Ich habe schon seit Jahren meinen eigenen Stil und kaufe kaum Neues“. Doch bedeutete berufliche Nachhaltigkeit für sie davor, mit dem Zug zu Auftrittsorten in Europa zu reisen. Mittlerweile achtet sie auf die Wiederverwendung von alten Kostümen und Utensilien. „Ich kaufe Tanzschuhe, Stoffe und Federaccessoires gebraucht und improvisiere mit den Dingen, die ich bereits in meinem Fundus habe. Viele meiner Kostüme nähe ich selbst.“

Dabei bedeutete Nachhaltigkeit für Ulrike Biller nie einen Verlust: „Ich fühle mich dadurch überhaupt nicht eingeschränkt. Mir macht es sogar großen Spaß achtsam genau zu prüfen, auf Konventionelles zu verzichten und mir zu überlegen, was brauche ich wirklich und wo kommt meine Kleidung, die ich kaufe, her und wer hat sie wie gemacht?“.

Ich bin nicht dogmatisch, ein 100%ig nachhaltiges Leben zu führen kann man für mich nicht von heute auf morgen umzusetzen. Ulrike Biller 

Was sie konventionellen Modekonsumenten und -konsumentinnen empfiehlt? „Stell Dir bei jedem Einkauf die Frage, ob Du das jetzt brauchst und ob es sich für Dich wirklich lohnt Trends zu folgen und dafür Umwelt und Menschenrechtsverletzungen in Kauf zu nehmen? Werde Dir generell bewusst, wie Herstellungsprozesse ablaufen, welche Qualität Dir wichtig ist und informiere Dich über regionale Shops oder DesignerInnen, die genau wissen woher ihre Ware kommt oder die sie selbst produzieren. Du entscheidest für Dich und wie weit Du Verantwortung übernehmen kannst und willst. Ganz praktisch rate ich Dir einen Kleidertausch mit Freunden und Freundinnen zu organisieren, oder in den vielen Second-Hand- und Umsonstläden zu stöbern. Kaufe Dir nur noch Lieblingsteile, die Du trägst, bis sie Dir vom Leibe fallen. Und ganz wichtig, lass Dich nicht durch Greenwashing täuschen.“

Dem ist nichts hinzuzufügen! Falls der ein oder anderer Lesende Lust bekommen hat, sich mit dem Thema noch genauer auseinanderzusetzen, ist die Fashion Revolution Week ein hervorragender Anlass dazu. Am Montag dem 19. April geht‘s los mit Online Vorträgen zu Arbeitsverletzungen in Süd-Osteuropa, ökologischen Problemen und die Auswirkungen der Pandemie auf die Textilarbeiterinnen und -arbeiter im globalen Süden. Weitere Infos zu anderen Veranstaltungen sind unten verlinkt! Viel Spaß und viel Mut. Nachhaltigkeit tut weniger weh, und kann erfüllender sein, als man denkt!

Fashion Revolution Week Leipzig
19.-25. April

Website

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Montag 19.4., 19-20.30 Uhr – Zoom Online Event:
Verstehen und handeln! Produktionswahnsinn Fast Fashion in Zeiten von Corona

Dienstag 20.4., 17-19 Uhr - Slow Fashion Tour Plagwitz in Präsenz und mit Anmeldung
Stadtrundgang: "Textiles Wirken früher und heute in Plagwitz"

Dienstag 20.4., 19-21 Uhr – Zoom Online Event:
Alternative Textilien

Donnerstag 22.4., 19-20 Uhr - facebook Live Event über das Profl der HeinrichBöll-Stiftung Sachsen-Anhalt
Wir tragen Verantwortung! Geschlechterungleichheit in der Fast-Fashion Industrie und das (Europäische) Lieferkettengesetz

Freitag 23.4., 17-19 Uhr - Positiv-Stadtrundgang "Öko-faire Kleidung in Leipzig" in Präsenz und mit Anmeldung
Der Rundgang führt durch die Leipziger Innenstadt zu Läden und Geschäften, die ein nachhaltigeres Einkleiden ermöglichen und fair gehandelte Kleidung führen.

Samstag 24.4., Rana Plaza Gedenktag 

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