Wenn Evelyn zwischen ihren Lieblingen steht, sieht man ihr direkt an, wie sehr sie die Tiere schätzt. „Was ist für dich das Besondere an ihnen?“, frage ich, während ein neugieriges Alpaka namens Mozart mich zart beschnuppert. „Sie lehren einen, ruhiger und gelassener zu werden.“ Sie lässt ihren Blick lächelnd über die Weide schweifen: „Und sie sind intelligent!“
- Tierisches Leipzig
Kuschlige Co-Therapeuten


Vorm Schlachthof gerettet
Zu Evelyns Herde gehören sieben Lamas, drei Alpakas, ein Huarizo (Mischling) und ein Kamerunschaf namens Agathe. Fünf der Tiere sind Nottiere und wurden dank des Einsatzes der Leipzigerin vor dem Schlachthof gerettet.
Einmal die Woche begleiten zwei der Tiere sie in einen Kindergarten. „Meist sind das Picasso und Maya. Die sind besonders ruhig und lieb, zwei echte Goldstücke“, erklärt Evelyn. Picasso und Maya zeigen den Kindern, dass sie erst ihr Vertrauen gewinnen müssen, bevor sie sie streicheln können. Distanz ist dann ein Thema und das Lesen von Körpersprache.

Autisten blühen bei der Arbeit mit den Tieren auf
Evelyn, die ausgebildete Heilerziehungspflegerin, Naturpädagogin und Fachkraft für tiergestützte Therapie, Pädagogik und Förderung ist, hat auch bei körperlich und geistig eingeschränkten Menschen nur gute Erfahrungen gemacht. „Ich habe 20 Jahre lang Menschen mit Behinderung betreut und es ist toll, wie zum Beispiel Autisten bei der Arbeit mit den Tieren aufblühen“, erzählt sie.
Mit den Besuchen in Seniorenheimen geht es bald auch wieder los. Wegen der glatten Böden können die Tiere nicht zu den Bewohnern ans Bett, aber sobald die Sonne scheint, gibt es Stuhlkreise im Garten.
Am Wochenende bietet Evelyn Wanderungen mit Lamas und Alpakas an. Die sind manchmal auch wie Therapie. „Die Tiere spiegeln das Verhalten von uns Menschen direkt. Es gab schon einige, denen ihre innere Anspannung erst bewusst wurde, als sie neben einem meiner Tiere standen. Der erste Schritt zur Besserung.“
Weitere Infos und Kontakt unter
www.baali-alpakas.de