„Das Schloß“ von Franz Kafka erzählt die Geschichte des Landvermessers K. und seiner Berufung in ein Dorf, in dem jedoch keiner mehr etwas von ihm wissen möchte. Er wird von einer bürokratischen, feindseligen Gemeinschaft nur widerwillig aufgenommen.
Philipp Preuss, bildender Künstler aus Österreich und Hausregisseur am Schauspiel Leipzig, inszeniert den Roman nun knapp hundert Jahre nach seiner Entstehung. Er findet: „Kafka geht es gar nicht nur um Bürokratismus, sondern eben um permanente Machtsysteme in unseren menschlichen und politischen Beziehungen.“
Gibt es ein echtes Schloss auf der Bühne? „Das Schloss ist eher ein Projektionsraum denn ein reales Gebilde. Ich arbeite gerne mit Bildern, die der Zuschauer selbst mit seiner Fantasie zu Ende komponiert. Die Bühnenbildnerin Ramallah Sara Aubrecht hat jedenfalls einen großartigen Raum gebaut, eine Art goldene Echokammer.“