Marie Bothmer macht mit ihrer ersten Headliner-Clubtour Station in Leipzig. Die als Gräfin Marie Theresa von Bothmer in der idyllischen 10.000-Seelen-Marktgemeinde Prien am Chiemsee geborene Independent-Pop-Prinzessin ließ für ihr neues Album im Vorfeld schon einmal die Gardinen hoch. „Kater“ und „Vollnarkose“ landeten auch prompt in den Herzen ihrer Fans. Gute Aufschläge ist sie ja gewöhnt.
Ihre erste Single „Es wird Zeit“ schaffte zwischen 2016 und 2019 über zwei Millionen Aufrufe bei YouTube. Mittlerweile lebt sie in Berlin und studiert, trotz Musikbusiness, in den letzten Zügen Linguistik. „Ich habe einen sehr gesunden Freundeskreis, das hilft bei der Fokussierung aufs Wesentliche.“ In Leipzig kommt sie mit kleinem Gepäck auf die Bühne, um ihr Debütalbum „1995“ (das Jahr ihrer Geburt, Anmerkung der Redaktion) zu feiern, welches man in Kürze in Regalen und Playern findet.
„Ich habe meinen Gitarristen und meinen Schlagzeuger dabei. Es wird sehr klein, intim und persönlich. Und zwischendurch erzähle ich auch kleine Geschichten zu manchen Liedern, fast wie eine feine Version meiner Tagebücher.“ Die sprachaffine junge Künstlerin lässt jedenfalls hoffen, dass nach all dem ruppigen und unverständlichen Gedöns der letzten Jahre musikalisch ein Stern aufgeht. Und im Neuen Schauspiel Leipzig gibt es die Chance, dabei zu sein.
Mit dabei als Support: die Newcomerin ilayda. Mit ihrer Debüt-EP „shades“ und dem Fokus-Track „save myself“ schafft es ilayda, die Suche zu sich selbst zu thematisieren und das Erwachsenwerden sowohl musikalisch als auch textlich für einen Moment festzuhalten.
Mit ihren ehrlichen Texten und unerwarteten Melodien beweist sie sofort Mut. Und mit Lyrics, die dem gefühlsgeladenen Songwriting von Holly Humberstone gleichen und ilaydas eindringlicher Stimme, die an Jorja Smith oder Noah Cyrus erinnert, spricht sie das aus, was wir uns wohl alle öfter sagen müssten: "There is no one that can save me, I've got to save myself“.
