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  • Musik
16. und 18. Dezember

„Immer am Ball geblieben“

Feine Sahne Fischfilet sind nicht nur für gute Musik, sondern auch für ihr politisches Engagement bekannt. Wir haben mit Sänger Jan „Monchi“ Gorkow und Gitarrist Hauke Segert gesprochen.

Feine Sahne Fischfilet
Feine Sahne Fischfilet spiele im Dezember gleich zweimal im Haus Auensee © Joulia Hoppen

Herr Gorkow, wie kam es zu dem Bandnamen Feine Sahne Fischfilet?

Jan „Monchi“ Gorkow: Kiffen, in unserem Dorf zum Aldi gehen und Feine Sahne Heringsfilet essen. Und dann sagen: „Das ist der Bandname“. Das haben wir damals mit 18, 19 megagenial gefunden.

Aus welchem Gefühl heraus ist die Band 2004 gegründet worden?

Gorkow: Ich wurde von Kai, unserem Basser, angesprochen, ob ich Bock hätte, in einer Band zu singen, und bei Punkrock musst du nicht viel können. Für mich war es einfach das Gefühl, rauszukommen aus der Provinz. Die Musikrichtung war mir scheißegal.

Hauke Segert: Ich kam erst vor zwei Jahren in die Band. Musik nimmt, seit ich zwölf bin, einen großen Teil in meinem Leben ein. Erst habe ich Gitarre gespielt, dann mit 17 angefangen zu singen. Ich war in verschiedenen Bands. Mit 33 bekam ich den Anruf, ob ich bei Feine Sahne mitmachen will. Seit zwei Jahren sind wir jetzt unterwegs.

Warum kam der Durchbruch erst 2018?

Gorkow: Jeder prophezeite uns mit jedem neuen Album den Durchbruch. Schon 2013 waren es 300 bis 500 Leute, die zu unseren Konzerten kamen. Man kann das mit dem Durchbruch nicht so genau sagen. Wir sind einfach immer am Ball geblieben.

Warum polarisieren Feine Sahne so krass?

Segert: Vor allem aufgrund von Texten auf alten Alben. Und natürlich wegen der Musik. Die hat sich mit jedem Album musikalisch weiterentwickelt. Viele denken noch an Rumpelpunk und das polarisiert erst mal.

Sie haben sich schnell gegen Neonazismus positioniert und wurden dafür angefeindet. Hat sich das Blatt etwas gewendet?

Gorkow: Anfeindungen und Morddrohungen gibt es immer noch. Leider sind die alltäglich. Im Song „Angst zu erfrieren“ geht es um Bombendrohungen und Todeslisten, also nicht um Dinge, die wir vor zehn Jahren erlebt oder in einer Netflix-Serie gesehen haben, sondern die wir selbst erleben. Wir sind eine Projektionsfläche für Faschos, das hat sich nicht verändert.

Feine Sahne Fischfilet
16. und 18. Dezember, je 19.30 Uhr
Haus Auensee
www.haus-auensee-leipzig.de

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