Ahoi: Guten Tag, Lupus und Tiger. Mit Eurer Band Kadavar und Eurem Label Roboter Records veranstaltet Ihr im Clara-Zetkin-Park unserer Stadt am 6. August 2022 das Re-Generation Fest. Nun seid Ihr Berliner – warum feiert Ihr in Leipzig? Braucht unsere Stadt mehr Regeneration als Berlin?
Lupus: Wir feiern eigentlich überall, aber die Parkbühne hat sich als besonders geeignet herausgestellt. Mitten in der Stadt und so grün im Park, das gibt es nicht oft. Viele Freunde aus meinem Dorf sind damals nach Leipzig gezogen, deshalb habe ich eine besondere Verbindung zu der Stadt und bin auch öfters dort.
Ahoi: Wen habt Ihr denn mit im Boot?
Lupus: Neben uns haben wir die Jungs von Clutch aus Maryland, Mantar aus Bremen, Rosalie Cunningham aus England, Splinter aus Amsterdam und unsere Freunde aus Berlin 24/7 Diva Heaven. Eine bunte Mischung von Psychedelic bis Metal. Ein bunter Strauß sozusagen.
Ahoi: Einen Abend vorher gibt es ein Warm-Up im UT Connewitz. Wer ist denn dort dabei?
Lupus: Am Abend vorher machen wir ein kleines Stell-dich-ein im UT Connewitz, dem vielleicht schönsten Laden in Deutschland. Mit Los Bitchos und Schwutscher wird das eher was für Leute, die Bock auf Tanzen haben. Auf den Abend freue ich mich besonders.
Ahoi: Eure ehemalige Plattenfirma Nuclear Blast labelte Euch unter „leaders of the German occult rock movement“. Wie ich hörte, seht Ihr selbst Euch dort aber überhaupt nicht. Wie kam es zu dieser Zuordnung und wo steht Ihr?
Lupus: Ja, das ist ja nun auch schon wieder über 10 Jahre her. Ich weiß nicht, welchen Plan sie damit verfolgten, aber gepasst hat es sicher nicht. Vielleicht ist das Bands wie Black Sabbath geschuldet, dass man mit solcher Musik schnell dort landet. Ich denke, unsere letzten Alben haben aber gezeigt, dass wir durchaus auch die hellen Seiten des Lebens besingen können.
Ahoi: Das frischeste Werk aus Eurer musikalischen Schmiede heißt, m. W., „Eldovar“. Irgendwie ist da aber auch noch die Band Elder involviert. Könnt Ihr bitte unserer Leserschaft erzählen, was es damit auf sich hat?
Lupus: Das ist so ein Projekt, das wohl nur zu Corona-Zeiten so passieren konnte. Zwei Bands, die sonst immer unterwegs sind, sind in Berlin gestrandet und eine davon hat ein Studio. Also haben wir uns getroffen und einfach ein Wochenende gejammt. Es gab keinen Plan oder Ziel, einfach nur Musik machen. Nach dem Wochenende haben wir aber gemerkt, dass wir doch ganz gutes Material aufgenommen haben und daraus ist dann in den folgenden zwei Monaten das Album entstanden. Das haben wir dann auch gleich herausgebracht. Wann bekommt man auch nochmal die Möglichkeit?!
Ahoi: Eure Merchartikel bestechen im Stil und Grafik – wer malt die T-Shirt-Motive denn bei Euch? Ich bin da echt fasziniert von.
Lupus: Das ist sehr unterschiedlich. Mittlerweile haben wir sehr viele Künstler aus der ganzen Welt, mit denen wir zusammenarbeiten. Viele haben wir auf Tour kennengelernt, andere haben wir angeschrieben. Da sind Leute aus Indonesien, Australien, USA oder auch Mexiko dabei. In letzter Zeit arbeiten wir viel mit der Busy Hands Crew aus Leipzig zusammen. Ein Kollektiv von mehr als sechs Künstlern, die auch Plattencover und Poster für uns gestalten.
Ahoi: Zurück zum Festival. Wie muss ich mir den Abend im Park denn vorstellen: Band auf Band oder gibt es beim Re-Generation Fest auch noch Specials? Psychedelische Rauschschwaden zum Besserfühlen oder so etwas?
Lupus: Für die Rauchschwaden sind die Besucher selbst verantwortlich. Wir liefern die Musik. Es ist natürlich ein straffer Zeitplan. Zum einen will man den Leuten viel bieten, zum anderen muss der Spaß auf der Bühne um 22:00 Uhr vorbei sein. Wir machen danach aber noch im Conne Island weiter mit zwei Bands und DJs. Also mit oder ohne Rauchschwaden geben wir den Leuten die Möglichkeit, berauscht zu sein.
Ahoi: Dann wünschen wir Euch auf jeden Fall ein knallevolles Fest und uns Re-Generation zwischen den Krisen.
