Groß war das Unverständnis, als er sich Anfang 2018 als hoch gehandelte Schwimmhoffnung und Deutscher Meister (2017) über 50 und 100 Meter Rücken sowie Bronzemedaillengewinner über 200 Meter aus dem Leistungssport verabschiedete. Mindestens genauso groß die Überraschung, als er im Februar 2020 nach zwei Jahren Auszeit und nur vier Monaten Training wieder auf den Wettkampfblock stieg. Über die 50 Meter war er schneller als das komplette Feld der Ersten Liga. Mit seinem neuen Verein, der Schwimm-Startgemeinschaft Leipzig e. V. (SSG), schaffte er im Wettkampf den Sprung in die Erste Bundesliga.
Ein „Einstand nach Maß“ – den- noch zweifelt Marek Ulrich nicht an seinen vorangegangenen Entscheidungen. „Alles passiert zu seiner Zeit und damals war das Karriereende richtig. Bei meinem Verein in Halle brachen nach und nach alle Säulen weg: Mein Trainer Frank Embacher verlor die Position als Bundesstützpunkttrainer, der von uns gewünschte Co-Trainer Marian Bobe durfte nicht nachrücken und die Trainingsgruppe löste sich auf “, blickt der 23-Jährige zurück. „Dazu kam, dass ich Motivationsprobleme hatte. Seit der Sportschule habe ich alles dem Schwimmen untergeordnet. Wenn du dich für Leistungssport entscheidest, dann führst du kein normales Leben. Es ist zu erfolgreichen Zeiten berauschend – aber damals war der Wunsch, auszubrechen und ein Leben ohne Training, Wettkämpfe und die Regeln des Leistungssports zu versuchen, größer.“