Gärtnern in der Großstadt, das klingt zunächst wie Schwimmen in der Wüste. Dabei gibt es in und um Leipzig über 20 Gemeinschaftsgärten, wo Menschen gemeinsam im Wandel der Jahreszeit pflügen, säen, pflegen und ernten können. Bei ANNALINDE ging es zunächst darum, innerstädtische Brachflächen in urbane Gärtner-Oasen zu verwandeln.
Daraus ist viel mehr geworden, denn bei der Urban Gardening gGmbH gibt es mittlerweile vier Säulen: den Gemeinschaftsgarten, die Gärtnereien Jungpflanzenverkauf im Frühjahr, den Obstgarten und die ANNALINDE Akademie, wo Umweltbildungsprojekte angeboten werden.
Alle zusammen in allen Beeten
Der Gemeinschaftsgarten in der Zschocherschen Straße hat im April die Gartensaison eröffnet. „Wem die Tomatenzucht auf dem Balkon nicht genug ist, kann hier jeden Dienstag zwischen 16 und 19 Uhr nach Herzenslust buddeln. Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene können hier altes Gärtnerhandwerk lernen und eigene Lebensmittel produzieren“, sagt Mitarbeiterin Susi Lämmel.
Sie weiß: Leidenschaftliches Gärtnern geht durch alle Gesellschaftsschichten und kennt keine Alters- oder Ländergrenzen. Das zeigt ANNALINDE auch im Projekt „Interkultureller Garten“, wo Menschen miteinander schaffen, auch wenn die richtigen Wörter manchmal noch fehlen.
Leipziger Gemüsekiste im Abo
Seit 2018 hat ANNALINDE auch im Stadtteil Anger-Crottendorf eine Gärtnerei. Gemeinsam mit der Lindenauer Gärtnerei versorgt diese mittlerweile bis zu 120 Haushalte mit einer Abo-Gemüsekiste. „Du merkst einfach: Was gibt es gerade und was kann ich damit machen?“, erklärt mir Susi Lämmel, eine begeisterte Projektmitarbeiterin der ANNALINDE. Regionaler, frischer und saisonaler bekommt man sein Gemüse kaum.
