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Oper Leipzig

Finaler Stein im Wagner-Mosaik

Patrick Bialdyga
Patrick Bialdyga inszeniert Lohengrin © Oper Leipzig

Eine Geschichte über sechs sehr einsame Menschen.“ So beschreibt Regisseur Patrick Bialdyga die Wagner-Oper „Lohengrin“. Am 26. März ist Premiere. Damit ist das Haus gerüstet für das Festival „Wagner 22“.

Es ist eine Mammut-Aufgabe. Mit „Wagner 22“ bündelt die Oper Leipzig das komplette Bühnenwerk Richard Wagners und bringt es in einem dreiwöchigen Festival ab 20. Juni zur Aufführung. „Das ist einzigartig auf der Welt“, sagt Intendant und Generalmusikdirektor Ulf Schirmer. Kein Opernhaus hat mehr Premieren des Komponisten im Repertoire. Nur ein Mosaik-Steinchen fehlt noch, um das Tableau der 13 Produktionen zu komplettieren: „Lohengrin“. Am 26. März ist Premiere.

Einfach wurde der Oper der Weg nicht gemacht. Die Produktion war zusammen mit Barcelona geplant, Katharina Wagner sollte Regie führen. Corona durchkreuzte die Pläne. Für Katharina Wagner, Urenkelin des Komponisten, übernimmt Hausregisseur Patrick Bialdyga.

Bedingungsloses Vertrauen

Bialdyga hatte bereits eine radikal gekürzte Corona-Variante der Dreieinhalb-Stunden-Oper als Kammerspiel inszeniert. Seine damalige Konzeption einer psychologisch spannenden Auseinandersetzung der Herrschenden und Liebenden baut er aus. Elsa, Nachfolgerin des Herzog von Brabant, wird des Mordes beschuldigt. Ein Ritter tritt für sie ein und fordert seinerseits bedingungsloses Vertrauen.

„An Wagners Lohengrin interessiert mich das ganz persönliche Ringen um Vertrauen, Zuneigung und Macht.“, sagt Bialdyga. „Jetzt ist die Aufgabe, das zusammen mit den Sängerinnen und Sängern in der vollen Länge und in der ganzen Tiefe der Bühne erfahrbar zu machen.“

Mich interessiert das Ringen um Vertrauen, Zuneigung und Macht. Patrick Bialdyga

Komposition in durchgängigem Fluss

Die Titelrollen singen alternierend Klaus Florian Vogt und Martin Mühle. Gal James und Gabriela Scherer sind für die Rolle der Elsa engagiert. Kathrin Göring singt die Ortrud. Simon Neal und Tuomas Pursio sind als Telramund besetzt. Das Gewandhausorchester spielt unter der Leitung des zukünftigen Musikdirektors Christoph Gedschold.

Musikalisch wagte Wagner eine neue Form und ersetzte die Struktur der Nummern-Oper durch einen durchgängigen musikalischem Fluss. „Im Kern geht es um sechs sehr einsame Menschen“, sagt Bialdyga über den Stoff, der historische und mythische Motive vermengt. „Lohengrin“ wurde 1850 in Weimar uraufgeführt.

Lohengrin
Premiere am 26. März
Oper Leipzig
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