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Hotspots im Umland

Familiäre Spuren

Das bewegte Leben Richard Wagners und die Aufführungsgeschichte seiner Werke hat viele Spuren in Mitteldeutschland hinterlassen. Hier finden sich seine und die Wurzeln seiner Familie, hier feierte er erste musikalische Erfolge, erlitt herbe Enttäuschungen und wechselte ständig die Wohnorte, mal als aufstrebender Komponist, mal versteckt auf der Flucht.

Liebethaler Grund
Wagner-Denkmal im Liebethaler Grund

Sachsen

Das Lohengrinhaus im zu Pirna gehörenden Graupa erzählt schon mit seinem Namen, welche Oper hier entstand. Im Jagdschloss wartet ein Richard-Wagner-Museum mit Fokus auf Wagners Jahre in Sachsen. Und im Liebethaler Grund beeindruckt das größte Wagner-Denkmal (Foto) der Welt.

Oederan: Aus dem Erzgebirgsstädtchen stammt Wagners erste Frau Minna Planer. Zu sehen sind Geburtshaus, Taufkirche und sogar der gut erhaltene Eintrag im Taufregister (Foto).

Chemnitz wurde wegen seiner Wagner-Aufführungstradition schon als „Sächsisches Bayreuth“ bezeichnet. Hier versteckte sich Wagner auf der Flucht nach der missglückten Revolution bei seiner Schwester Clara.

Sachsen-Anhalt

Kurz währte Wagners erste Anstellung als Kapellmeister in Bad Lauchstädt . Aber sie beeinflusste sein Leben: Hier lernte er die Schauspielerin Minna Planer kennen, später seine erste Frau. Ihr Wohnhaus ist noch zu sehen und vor allem das vom Dichter selbst initiierte Goethe-Theater im Originalzustand, an dem Wagner dirigierte.

Zwei Jahre währte Wagners erstes Festengagement am Theater in Magdeburg (Foto). Seine Oper „Das Liebesverbot“ kam zur Uraufführung – und erlebte ein Fiasko. Wagner schrieb auf das Werk später „Jugendsünde“.

Unter Intendant Willy Bodenstein fanden von 1953 bis 1963 die legendären Richard-Wagner-Festwochen statt.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich bereits eine intensive Aufführungsgeschichte am Hoftheater in Dessau (Foto), das eines der größten Musikerkontingente zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele stellte.

Weißenfels: Von hier stammte Wagners Mutter Johanna Rosine Pätz. Zudem ist die Stadt Wohn- und Sterbeort des vor 250 Jahren geborenen Dichters Novalis, dessen Werk Wagner inspirierte.

Thüringen

Eisenach: Wartburg und Umgebung lieferten Wagner die Inspiration zu „Tannhäuser“. Das Reuter-Wagner-Museum (Foto) beherbergt mit dem Nachlass Nikolaus Oesterleins die größte Wagner-Sammlung nach Bayreuth.

Franz Liszt organisierte Wagners Versteck in Magdala bei der Flucht nach dem Maiaufstand von 1949 in Dresden. Darauf verweist eine Gedenktafel in der Richard-Wagner-Straße. In der Kirche ist noch die originale, von Wagner bespielte Poppe-Orgel zu sehen.

Weimar: Im August 1850 dirigierte Liszt die „Lohengrin“-Uraufführung am Hoftheater zu Goethes Geburtstag. Zeitgleich blätterte Wagner die Partitur im Zürcher Exil um. Ein Jahr zuvor half Liszt (Büste im Liszthaus) mit seinen vielfältigen Verbindungen von Weimar aus bei Wagners Flucht.

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