Das Diamant-Fahrrad, das in der Dauerausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums im Alten Rathaus steht, ist ein Hingucker. Heute, da Retro-Rennräder nicht nur bei Hipstern schwer im Trend liegen, würde sich das Rad auch perfekt im Leipziger Stadtbild machen. Doch das Modell ist ein Unikat und historisches Zeugnis. Gustav Adolf „Täve“ Schur fuhr dieses mit Teilen aus ganz Europa selbst zusammengebaute Rennrad.
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Erfolg mit Marke Eigenbau


Den Rahmen aus Karl-Marx-Stadt ergänzen unter anderem Anbauteile von Campagnolo aus Italien, ein heute wieder moderner englischer Brooks-Sattel sowie Bremsen aus der Schweiz der Firma Weinmann. Der Clou jedoch sei die Renngabel von Diamant gewesen, sagt Täve Schur rückblickend. Die habe „auf dem Rüttelbock“ am längsten gehalten.
„Alles andere flog weg nach ’ner bestimmten Rüttelzeit, die italienische, die französische [...], aber diese Gabel hielt am längsten.“ Keiner hatte so genau ermittelt, wie die Schwingungen von der Straße auf das Material am besten abgebaut werden können, wie die Experten des Traditionsunternehmens Diamant. So galt die Gabel als bruchsicher. Der zweimalige Friedensfahrt-Gewinner Täve Schur gewann 1958, vor 65 Jahren, zum ersten Mal den Weltmeistertitel. Heute lebt Schur im Alter von 92 Jahren in Heyrothsberge bei Magdeburg.
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