„Träume nicht dein Leben, sondern halt einfach dein Maul“: Der weltweit erste demotivierende Tischkalender wurde kürzlich in Leipzig zum zweiten Mal aufgelegt. Autor des humorvollen Statements gegen die übertriebene Kultur der Selbstoptimierung und nervige 08/15-Kalendersprüche ist Rainer Holl.
„Ich mag die neoliberale Idee nicht, besser zu funktionieren, um noch besser arbeiten zu können“, sagt der deutsche Vizemeister im Poetry-Slam 2019. An sich zu arbeiten, sei an sich aber natürlich nichts Schlechtes. Der in 1983 in Neuwied geborene Autor, Slam-Poet, Moderator und Literaturvermittler hat sich vor einigen Jahren im Leipziger Osten niedergelassen. An Leipzig schätzt der Ex-Berliner die kreativen Vibes und auch, dass es hier etwas gemütlicher zugeht als in der Hauptstadt.
„Leipzig ist eine gute Stadt für freischaffende Künstler“, sagt Holl überzeugt. Den preisgekrönten Wortakrobaten kennen Besucher der Poetry-Slams in der Distillery oder im Werk2 bereits als Moderator. Einen seiner raren Auftritte hat Rainer Holl beim Best-of-Slam am 13. Dezember (19:30 Uhr) in der Musikalischen Komödie in Lindenau. Frei nach seinem Kalender-Motto „Leben jeden Tag, als wärst du das Letzte“.
