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Der große Tag im Leben bringt viele Veränderungen

Einschulung: Was sich jetzt für die Familie ändert

Die Einschulung des Kindes bringt viele Veränderungen mit sich. © adobe.stock | Blacky | 16807989

Mit der Einschulung eines Kindes beginnt eine neue Lebensphase. Das gilt nicht nur für das Kind selbst, sondern für die ganze Familie. Auch für die Eltern und eventuelle Geschwister bedeutet dieser Meilenstein nämlich große Veränderungen. Es ist deshalb sinnvoll, sich rechtzeitig vorab die Frage zu stellen, wie diese Veränderungen aussehen werden. Denn eine gute Planung hilft dabei, diesen Umbruch im (Familien-) Leben für alle stressfrei zu gestalten. So können die Vorteile der Einschulung bestmöglich ausgenutzt werden, um beispielsweise die Eltern zu entlasten oder beruflich wieder durchzustarten. Ein Überblick.

Wann ist der erste Schultag in Leipzig?

In Deutschland herrscht Schulpflicht. Diese beginnt in Sachsen im Alter von sechs Jahren. Im Detail werden all jene Kinder in einem Jahr eingeschult, die bis zum 30. Juni des laufenden Kalenderjahres ihr sechstes Lebensjahr vollendet haben. Eltern können ihr Kind aber auch früher zur Schule anmelden, wenn es bis zum 30. September des laufenden Kalenderjahres seinen sechsten Geburtstag feiert – oder, wenn es nachweislich den körperlichen sowie geistigen Entwicklungsstand besitzt, der für den Schulbesuch notwendig ist. Wann der richtige Zeitpunkt für die Einschulung gekommen ist, liegt daher innerhalb gewisser Grenzen im Ermessen der Eltern und gegebenenfalls der Erzieher. Dementsprechend kann die Einschulung auch später erfolgen, wenn der Entwicklungsstand des Kindes verzögert ist. Es ist deshalb sinnvoll, frühzeitig das Gespräch mit den Erziehern im Kindergarten oder anderen Spezialisten zu suchen, um den richtigen Zeitpunkt für die Einschulung zu besprechen.

Ist das Jahr der Einschulung gekommen, findet sie zum Start des neuen Schuljahres nach den Sommerferien statt. In Leipzig ist das gegen Ende August der Fall. Je früher die Eltern den genauen Termin kennen, desto besser können sie sich darauf vorbereiten. Schließlich beeinflusst er zum Beispiel die Urlaubsplanung, die Planung der Arbeitszeiten oder auch einfach die mentale Vorbereitung des Kindes auf diese neue Lebensphase.

Dem Kind die Angst vor der Einschulung nehmen

Damit ist ein wichtiges Stichwort gefallen. Denn die größte Veränderung durch die Einschulung erlebt das Kind selbst. Dass es vor diesem neuen Lebensabschnitt ein bisschen Angst hat, ist vollkommen normal. Von einem Tag auf den anderen ändert sich schließlich der gesamte Tagesablauf und auch ein Stück weit das soziale Umfeld. Jetzt wird nicht mehr den ganzen Tag unbeschwert gespielt, sondern die Kinder müssen stillsitzen und lernen. Es ist deshalb wichtig, sie mental auf diesen Umbruch vorzubereiten und positiv einzustimmen, damit sie sich auf die Schule freuen. Sie ist schließlich ein großer Schritt im Erwachsenwerden und endlich kann das Kind mehr Verantwortung übernehmen. Haben die Eltern hingegen selbst Angst vor dieser Veränderung, übertragen sie diese unbewusst auf ihr Kind. Auch deshalb ist es so wichtig, sich bewusst mit der Thematik auseinanderzusetzen und für alle Familienmitglieder die positiven Seiten dieses Meilensteins hervorzuheben.

Den neuen Tageablauf planen – für alle Familienmitglieder

Aus Sicht der Eltern werden Kinder meistens zu schnell groß. Dass die Einschulung wehmütige Gefühle weckt, ist daher vollkommen normal. Doch sie kann auch (wieder) mehr Freiheit für die Eltern bedeuten. Vor allem, wenn sie nur ein Kind haben oder das jüngste Kind eingeschult wird, haben sie fortan mehr Freizeit. Natürlich sollte zumindest ein Elternteil trotzdem für das Kind da sein, vor allem in der Anfangszeit, wenn es von der Schule nach Hause kommt. Doch bis dahin können Mutter sowie Vater zum Beispiel wieder mehr Wochenstunden arbeiten, den Haushalt machen oder anderen Beschäftigungen nachgehen. Sind jüngere Geschwisterkinder vorhanden, haben sie plötzlich mehr „Exklusivzeit“ mit den Eltern oder sie müssen fortan allein in den Kindergarten laufen, wobei sie bisher von ihrem größeren Bruder oder ihrer größeren Schwester begleitet wurden. Es ist daher wichtig, sich diese Veränderungen im Tagesablauf für alle Familienmitglieder bewusst zu machen und sie darauf vorzubereiten. So können gemeinsame Lösungen gefunden werden, von denen alle maximal profitieren; und dann werden auch alle die Einschulung als etwas Positives begreifen.

Fragen der Arbeitszeit und Kinderbetreuung klären

Wie bereits erwähnt, nutzen viele Eltern die Einschulung als Anlass, um wieder in den Beruf einzusteigen oder ihre Arbeitszeit auszudehnen. Das kann bedeuten, dass ein neues Modell der Kinderbetreuung notwendig wird, weil die Eltern beispielsweise zweimal pro Woche erst nach dem Kind nach Hause kommen oder für den Fall, dass es krank ist und nicht zur Schule gehen kann. Falls sich durch die Einschulung also auch Änderungen bei der Kinderbetreuung ergeben, sollten diese ebenfalls frühzeitig geklärt werden. Das bedeutet zum Beispiel, bereits eine geeignete Person zu suchen und die Kinder an diese zu gewöhnen, damit nicht plötzlich jemand Fremdes zuhause sitzt, wenn sie von der Schule kommen. Oder das bedeutet, das neue Modell mit den Großeltern abzusprechen, damit diese ihren Alltag ebenfalls umstrukturieren können. Mütter und Väter, deren Kinder bald eingeschult werden, sollten sich daher fragen, inwiefern sich ihr (Arbeits-) Alltag dadurch ändern wird und wie sie in verschiedenen Szenarien die Kinderbetreuung regeln wollen. Somit können sie entspannt in den neuen Lebensabschnitt starten, wohl wissend, dass alle organisatorischen Fragen geklärt sind.

Was ändert sich sonst noch durch die Einschulung?

Im Rahmen der Einschulung stehen also vor allem organisatorische sowie emotionale Themen im Vordergrund. Aber es gibt noch viele weitere, kleinere oder größere Veränderungen, wenn ein Kind ab sofort in die Schule geht. Das gilt sowohl für das Kind selbst als auch für die Eltern oder weitere Personen – von den Geschwistern über den Freundeskreis bis hin zu den Großeltern. Solche typischen Änderungen durch die Einschulung sind zum Beispiel:

  • Neue Freunde für die Kinder…und die Eltern.

Die bestehenden Freundschaften des Kindes sollten weiterhin gepflegt werden. Dennoch wird es in der Schule zwangsläufig neue Bekanntschaften schließen, die zu Freundschaften werden können. Das gilt es zu fördern, indem das Kind beispielsweise nach dem Unterricht mit diesen spielen oder auf einen Kindergeburtstag gehen darf. Eltern sollten daher ausreichend Zeit einplanen, um die Freundschaften des Kindes in dieser Phase aktiv zu unterstützen. Das gilt auch, um selbst ausreichend Zeit für neue Freunde zu haben. Schließlich ist die Einschulung eine Chance, andere Eltern von Gleichaltrigen kennenzulernen. Solche Bekanntschaften können bei Fragen oder Problemen äußerst hilfreich sein – und selbst in einer neuen Freundschaft münden.

  • Eine neue Phase der Persönlichkeitsentwicklung.

Durch die Einschulung wird sich das Kind verändern. Das lässt sich nicht verhindern und ist ein wichtiger Prozess in der Persönlichkeitsentwicklung. Es wird an dieser Erfahrung reifen. Es wird selbstbewusster werden, aber vielleicht auch die eine oder andere Krise erleben. Wie sich das Kind vor, während und nach der Einschulung verändert, ist somit eine höchst individuelle Frage. Auch hierbei ist die aktive Unterstützung der Eltern wichtig. Übrigens lohnt es sich, gleichzeitig bei sich selbst genauer hinzusehen. Denn die Eltern verändern sich ebenfalls durch die Einschulung ihrer Kinder und gehen den nächsten Schritt in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Schließlich bedeutet dieser neue Lebensabschnitt ein Stück weit loszulassen und diese Lücke mit etwas Neuem zu füllen.

  • Hausaufgaben als tägliche Herausforderung.

Eine große Veränderung für die Kinder sowie ihre Eltern stellen zudem die Hausaufgaben dar. Jetzt steht nicht mehr nur das Spielen auf dem Plan, sobald das Kind nach Hause kommt, sondern es gibt Aufgaben, die erledigt werden müssen. Das erfordert zumindest in den unteren Klassen noch eine gewisse Betreuung, beispielsweise durch die Eltern oder den Babysitter. Streitigkeiten sind dabei vorprogrammiert, wenn das Kind manchmal keine Lust hat. Ebenso können scheinbar einfache Hausaufgaben zum Rätsel für die ganze Familie werden. Auch für die Eltern ist dies ein interessanter Prozess, um zu überprüfen, wie viel aus der eigenen Schulzeit noch hängen geblieben ist. Es ist also wichtig, die täglichen Hausaufgaben einzuplanen und Strategien zu entwickeln, um das Kind zu motivieren.

Fazit

Der Tagesablauf, die Familienfinanzen, die Arbeitszeit, die Kinderbetreuung, das soziale Umfeld – es gibt viele Punkte, die sich durch eine Einschulung verändern. Sie betreffen längst nicht nur das frischgebackene Schulkind, sondern auch dessen Eltern, Geschwister, Freunde, Großeltern, Babysitter & Co. Es ist deshalb wichtig, diese Veränderungen nicht dem Zufall zu überlassen, sondern sie frühzeitig einzuplanen und aktiv zu gestalten. Dann lassen sich die Vorteile der Einschulung vollumfänglich ausnutzen.

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