Ende Oktober lief nach 32 Jahren die letzte Vorstellung im Kabarett Leipziger Funzel. Direktor Thorsten Wolf wird dem Publikum als Schauspieler erhalten bleiben. Aber für seine traditionsreiche Bühne ist Schluss. Zum Bedauern des Stammpublikums und der Kollegen.
„Er ist ein guter Netzwerker und hat die Häuser zusammengehalten“, sagt Dörte Waurick, Geschäftsführerin des Kabaretts academixer. Verstehen jedoch kann sie Wolfs Schritt, der in einem LVZ-Interview erklärt hatte, Haus und Publikum seien zusammen alt geworden. Das heißt, er stand auch vor der Entscheidung, ob er ein neues Ensemble aufbauen will.
Das sei, so Waurick, schwieriger geworden. Nicht nur wegen steigender Kosten für feste Häuser. Junge Künstler wollten sich nicht für lange Zeiträume binden. „Die Neugier, noch unbekannte Künstler zu entdecken, nimmt ab.“ Und Dieter Richter, Geschäftsführer der Leipziger Pfeffermühle, verweist auf „eine gewisse Reife“, die nötig sei, um satirisch zugespitzte Texte richtig aufzunehmen.
