//
//
  • Tierisches Leipzig
Katzen verstehen lernen

Die Frau, der die Samtpfoten vertrauen

Anne Wille
Freund und Lehrmeister: Mit Tigerkater Pauli fing alles an © Katztastisch

Wenn Katzenhalter bei Anne Wille anrufen, sind sie verzweifelt: Die Samtpfoten des Hauses verstehen sich auf einmal nicht mehr, fallen durch Unsauberkeit auf oder kratzen die Tapete von den Wänden. „In den meisten Fällen sind wir Menschen der Auslöser dafür und sollten schnell bessere Rahmenbedingungen schaffen.“

Katzen müssen artgerecht beschäftigt werden

Für Katzen entscheiden sich tierliebe Menschen häufig, weil sie vermeintlich leichter in der Haltung sind. „Viele unterschätzen aber, dass auch Katzen beschäftigt werden müssen, sonst sind sie unausgeglichen und zeigen dann auch unschönes Verhalten“, erklärt Anne Wille.

Wird sie um Hilfe gebeten, geht sie eine Checkliste durch: „Erst überprüfen wir, ob es gesundheitliche Probleme gibt – die Darmgesundheit ist da ein wichtiges Thema.“ Auch komme es vor, dass Katzen Zahnschmerzen haben. „Dann schaue ich, ob die Wohnung katzenfreundlich gestaltet ist. Dazu gehört zum Beispiel eine dritte Ebene, auf der die Katzen klettern und sich zurückziehen können, sowie Kratz- und Spielmöglichkeiten.“

Vor allem bei Unsauberkeit spielt der Standort der Katzentoilette eine große Rolle. Anne Wille: „Ist sie gut zu erreichen? Und bei mehreren: Stehen sie weit genug voneinander entfernt? Auch wichtig ist, welches Streu ich verwende. Lavendel-Geruch mag für den Menschen nett sein – für die sensible Nase der Katze aber nicht.“

Wichtiges Thema: Das Toilettenmanagement

Die Leipzigerin hat inzwischen Anfragen aus ganz Deutschland und hilft den Katzenhaltern auch digital, wertet Videos und Fotos aus und erarbeitet einen Trainingsplan. „Es ist mir auch wichtig, den Menschen Katzensprache beizubringen. Ich bin da wie eine Dolmetscherin. Viele respektieren die Grenzen ihrer Lieblinge nicht und es kommt zu Aggression.“

Ihr Wissen vermittelt Anne auch auf Instagram. Schaut doch mal vorbei!

Kleines Katzen-ABC

Tipps vom Profi Anne Wille

Die Katzen sitzen entspannt, der Schwanz ist um den Körper und die Pfoten gelegt: Wir sind gern in deiner Nähe, möchten aber gerade nicht mit dir interagieren.

Die Ohren und die Schnurrhaare sind nach vorn gerichtet, die Körperhaltung ist aufrecht, die Augen sind offen und interessiert: Ich habe Lust auf Interaktion und freue mich, wenn du mit mir spielst.

Die Katze ist komplett eingerollt und schläft friedlich: Bitte gönne mir die Pause und lass mich in Ruhe.

« zurück
zur aktuellen Ausgabe