Die Rolle verfolgt mich und ich verfolge sie“, sagt Brenden Gunnell über die Titelfigur in Benjamins Brittens Oper „Peter Grimes“. Dreimal hat er die Partie schon gesungen. Und sie hat ihn erst richtig zum Opernsänger gemacht, weil er eine Aufnahme mit Jon Vickers hörte.
„Das war das Stück, das mich am Konservatorium gepackt hat. Ich wusste: So eine Rolle will ich verkörpern. Und dann habe ich zehn Jahre daran gearbeitet.“ Auf Peter Pears hatte Britten die Komposition zugeschnitten. Später machte Vickers sie mit der Kraft des Heldentenors populär. „Ich finde, man muss beides können“, sagt Gunnell. „Das Träumerische, Poetische, Farbenreiche, das in der Musik liegt. Aber es ist auch schön, wenn man sich öffnen kann und die Seele förmlich herausschreit.“