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45 Jahre Olympiasieg der DDR-Fussballer

Der Rausch nach dem Jetlag

Siegerteam 1976
„Höhepunkt meiner Karriere“: Wolfram Löwe (obere Reihe ganz rechts) und das Olympiasiegerteam von 1976 © Stadtgeschichtliches Museum Leipzig/Sportmuseum

Der Weg zum Olympiasieg begann mühsam. Wolfram Löwe vom 1. FC Lokomotive Leipzig und seine Teamkollegen der DDR-Nationalmannschaft hatten bei ihrem Auftaktspiel bei den Olympischen Spielen 1976 in Kanada Blei in den Beinen. 0:0 endete die erste Partie gegen Brasilien in Toronto. Der Grund: Löwe und Co. waren erst drei Tage zuvor gelandet, der Jetlag schlug zu.
Als der einmal abgeschüttelt war, spielte sich die DDR-Auswahl in einen Rausch. Gegen Frankreich, das mit dem jungen Michel Platini antrat, gelang der Mannschaft von Trainer Georg Buschner ein 4:0-Triumph. Der pfeilschnelle Flügelstürmer Wolfram Löwe (100 Meter in 11 Sekunden) traf früh zum 1:0 und absolvierte nicht nur sein bestes Spiel, sondern auch sein bestes Turnier. 3:1 schlugen die DDR-Fußballer Polen im Finale.
„Diese olympische Goldmedaille“, erinnert sich der heute 76-Jährige, „war der Höhepunkt meiner Karriere. Ich habe von Kindesbeinen an Fußball gespielt und hatte mir damals etwas vorgenommen, was ich erreichen wollte.“ Im fernen Kanada ging das in Erfüllung. Übrigens: Nationalspieler Timo Werner wird vom Spielstil her oft mit Löwe verglichen. „Das hat er sich von mir abgeschaut“ bestätigt dieser lächelnd.

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