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Premiere am 4. März

„Der kleine Prinz“ tanzt zum 80.

28.2.2023: Zur Musik von Helge Burggrabe feiert das Ballett „Der kleine Prinz“ Premiere an der Oper. Dramaturgin Anna Elisabeth Diepold beschreibt den Balanceakt zwischen Original-Story und künstlerischer Freiheit.

Anna Elisabeth Diepold
Seit 2021 ist Anna Elisabeth Diepold Dramaturgin an der Oper Leipzig © Sylvio Hoffmann

80 Jahre wird „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry in diesem Jahr. Ein Welterfolg. Schon die 1950er-Jahre brachten die ersten Bühnenfassungen und Verfilmungen.

Am 4. März zeigt das Leipziger Ballett eine Premiere und begegnet zwangsläufig Erwartungshaltungen. Schließlich hat jeder ein Bild vom kleinen Prinzen im Kopf, der von Planet zu Planet reist. Die Illustrationen des Autors haben sich ins kulturelle Gedächtnis gebrannt.

Klassisches Ballett trifft auf Streetdance

Für den künstlerischen Weg findet Dramaturgin Anna Elisabeth Diepold eine schöne Formel: „Man kann sich mit der Figur gut zu Hause fühlen, hat aber die Möglichkeit, es noch mal neu einzurichten.“ Eine, wie sie sagt, „Grundwärme“ mit vertrauten Motiven ist beabsichtigt.

Aber Choreograf Bryan Arias, 2020 mit dem deutschen Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet, überschreibt den Stoff mit seiner Lebensgeschichte. Arias stammt aus Puerto Rico und kam als Kind nach New York. Ein Sprung, der mindestens so groß sei, wie auf einen neuen Planeten zu kommen, findet Diepold. Die Suche nach der eigenen Herkunft, die ewige Frage, wohin es einen zieht, sind universale Motive dieser Produktion.

In die Choreografie bringt Arias auch seine New Yorker Streetdance-Erfahrung ein. „Man sieht seine klassische Ausbildung, aber im Entstehungsprozess arbeitet er viel mit Improvisationen“, sagt Diepold.

Als Kind wollte ich auch meinen eigenen Planeten, genau wie der kleine Prinz. Anna Elisabeth Diepold, Dramaturgin

„Die Oper ist mich nicht mehr losgeworden“

Auch bei ihr sind mit der Produktion Erinnerungen an die erste Begegnung mit dem Buch Saint-Exupérys wach geworden. „Ich wollte damals auch meinen eigenen Planeten, genau wie der kleine Prinz“, sagt Diepold. Aus einer Reise zum eigenen Stern wurde aber nichts.

Immerhin hat sie der Weg vom Münchner Umland nach Leipzig geführt, zum Studium der Kulturwissenschaft. Nebenher machte sie eine Tanzausbildung bei der Tanzzentrale und engagierte sich beim Leipziger Tanztheater. Ein Uni-Seminar brachte den Kontakt zur Oper, wo sie als Praktikantin und Gast an verschiedenen Stationen arbeitete. „Die Oper ist mich nicht mehr losgeworden“, sagt sie und lacht. Seit 2021 ist sie als Dramaturgin fest am Haus.

Der kleine Prinz, Ballett
Premiere: 4. März, 19 Uhr
Oper Leipzig
www.oper-leipzig.de

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