Er rutscht auf der Pedale Treppengeländer herunter, springt auf Mauern, führt waghalsige Sprünge aus. Tricks, die andere nicht mal auf zwei Rädern draufhaben, schafft Mimo Seedler mit seinem Einrad. In der Disziplin „Street“ gehört der Leipziger zu den weltbesten Athleten. Aktuell ist er amtierender Vize-Weltmeister, zweimal hat er bei den Welttitelkämpfen schon den ersten Platz geholt.
Mit acht Jahren bekam der heute 21-Jährige von seinem Vater sein erstes Einrad geschenkt. Irgendwann entdeckte er, dass er mit dem Gefährt auch Tricks üben kann. Aus der kindlichen Neugier hat sich über die Jahre eine echte Leidenschaft entwickelt. „Ich hab’ mein Einrad eigentlich fast immer dabei, um Sprünge zu üben, wenn ich eine coole Stelle finde“, sagt Seedler, der eine Ausbildung bei seinem Sponsor Rotorbikes absolviert.
Fallen gehört dazu
Zu seinen Lieblingsorten gehört das im Umbau befindliche Heizhaus in Grünau, die Skateanlage am Conne Island und der Richard-Wagner-Platz. „Leider gibt es in Leipzig nicht so viele Möglichkeiten“, sagt er. Eine Aussage, die viele Skater bestimmt unterschreiben würden.
Um gut Einrad fahren zu können, braucht es eine gute Körper beherrschung und Balance. Und bei den Tricks, die Seedler vollführt, auch eine Portion Mut. „Fallen gehört dazu“, sagte er. Aber mit der jahrelangen Routine weiß er genau, wie er sich gut abfangen kann. Eine schlimmere Verletzung? Kam bisher noch nicht vor.
Ich hab’ mein Einrad eigentlich fast immer dabei.
Kaum Konkurrenz
In Leipzig gibt es übrigens keine Einradfahrer, die auch nur ansatzweise mit ihm mithalten können. Und auch in Deutschland ist die Konkurrenz rar gesät. Bei der WM im kommenden Sommer in Frankreich ist der erste Platz im Bereich des Möglichen. Sofern die Wettkämpfe aufgrund der Pandemie stattfinden können. „Aber es geht mir sowieso eher darum, Spaß zu haben, neue Leute kennenzulernen und Tricks zu üben“, sagt Mimo Seedler.
