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Neue Fachkräfte dank den ehrenamtlichen Prüfern
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Das Ehrenamt für den Mittelstand

Ohne die etwa 1.600 ehrenamtlichen Prüfer gäbe es keine neuen Fachkräfte auf dem Markt: Wie das Prüfsystem für Auszubildende funktioniert und wie man selbst mitgestalten kann.

IHK Leipzig
V. r. n. l.: Kristian Kirpal (Präsident der IHK zu Leipzig) und Mario Bauer (Geschäftsführer Dienstleistungen) sagen Danke am IHK-Ehrenamtstag 2021 © IHK Leipzig

Bis Mitte Juli werden in Leipzig wieder etwa 3.000 Auszubildende ihren Berufsabschluss in den Händen halten. In diesen Wochen prüft die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig die vielen angehenden Fachkräfte in 120 Berufen in der Erstausbildung schriftlich und mündlich und praktisch auf Herz und Nieren.

14.000 Prüfungen nimmt die IHK pro Jahr ab

Nur durch die rund 1.600 ehrenamtlichen Prüfer und Prüferinnen – Spezialisten und Spezialistinnen in ihren Berufen – kann das Ausbildungssystem überhaupt funktionieren. Patricia Siebert, die die Prüfungsorganisation bei der IHK zu Leipzig mit ihrem 20-köpfigen Team leitet, betont: „Ohne dieses ehrenamtliche Engagement gäbe es keine Prüfungen und somit auch keine Auszubildenden mit fertigem Abschluss, die wir auf den Arbeitsmarkt bringen können.“

Die Erstausbildungen machen nur einen Teil der insgesamt 14.000 Prüfungen im Jahr aus, die bei der IHK stattfinden. Auch Weiterbildungen in 45 unterschiedlichen Berufen sowie die 15 verschiedenen Sach- und Fachprüfungen werden hier abgenommen.

Prüfer immer auf dem aktuellen Wissensstand

Wer Prüfer werden will, sollte im Idealfall den Berufsabschluss haben, den er selbst prüfen will. Doch auch fachlich und persönlich geeignete Personen mit langjähriger Praxiserfahrung ohne den passenden Abschluss können als Prüfer zugelassen werden. Zwischen fünf und maximal 14 Tagen im Jahr sollte ein Prüfer Zeit aufbringen können – auch, um sich selbst in Workshops weiterzubilden.

Sieben Euro pro Stunde Aufwandsentschädigung plus Anfahrtskosten und eine Pauschale für die Korrektur von schriftlichen Prüfungen erhalten die Prüfer. „Unser System lehnt sich an das der Schöffen bei Gericht (JVEG) an“, erklärt Siebert. Motivation ist, selbst stets auf dem neuesten Wissensstand zu bleiben sowie das Netzwerken mit Prüfern und Prüflingen aus anderen Unternehmen. „Man leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft generell und die Fachkräfte-Gewinnung im Speziellen“, unterstreicht Patricia Siebert.

Es kommen viele junge, neue Prüfer nach. Das entwickelt sich sehr positiv. Patricia Siebert, IHK zu Leipzig

In diesen Berufen werden Prüfer besonders benötigt

Das Prüfer-Team der IHK ist jung. Doch genug Fachkräfte aus allen Branchen und Berufen für das Ehrenamt zu finden, ist dennoch eine Herausforderung. Das liege keinesfalls am Engagement der Prüfer selbst, sondern eher am immer knapper werdenden Faktor Zeit und der Bereitschaft der Firmen, Mitarbeiter für Prüfungstage abzustellen, weiß Patricia Siebert. In diesen sechs Berufen werden aktuell ehrenamtliche Prüfer benötigt, aber auch in anderen Branchen gibt es immer die Möglichkeit, mitzuhelfen:

  • Fachmann/-frau für Systemgastronomie
  • Restaurantfachmann/-frau
  • Florist/-in
  • Maschinen- und Anlagenführer/-in
  • Fachkraft für Lebensmitteltechnik
  • Technischer Systemplaner/-in

Info und Kontakt unter
www.leipzig.ihk.de/pruefer

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