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Disaster Relief Systems

Crowdfunding für Katastrophenschutz-Technik

Mit dem Blick auf eine weltweit unzureichend organisierte Katastrophenhilfe startet Disaster Relief Systems für den Bau und die Testung neuer Katastrophenschutz-Technik ein Crowdfunding. Ziel ist es, bis zum 30. September 20.000€ zu generieren.

Das Team: Thu Thi Hoang, John-Henning Peper, Frank Amankwah, Sören Lohse und Stephan Busch © Disaster Relief Systems

Die Anzahl schwerwiegender Naturkatastrophen, die ein Zusammenbrechen von gesellschaftlicher Infrastruktur zur Folge hatten, hat sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt. Die internationale Katastrophenhilfe ist jedoch bis heute unzureichend organisiert. Viele Staaten verfügen nicht über nötige technische Mittel oder eine zivile Organisationen für Hilfsmaßnahmen. Menschen vor Ort können häufig nicht entsprechend erreicht, versorgt und informiert werden. Zur Verbesserung des weltweiten Katastrophenschutzes entwickelt Disaster Relief Systems derzeit erste Prototypen. 

Die ersten Ideen zum Projekt von Disaster Relief Systems kamen 2016 auf. Seitdem arbeitet das Team an ersten Anlagen-Prototypen, die eine entsprechende Versorgung der Bevölkerung im Katastrophenfall ermöglichen sollen. Seit Mitte des vergangenen Jahres besteht Disaster Relief Systems nicht mehr nur aus Wirtschaftsingenieur und Gründer John-Henning Peper, sondern hat sich mit Thu Thi Hoang, Sören Lohse, Frank Amankwah und Stephan Busch interdisziplinär erweitert. Durch die Zusammenarbeit mit zivilen Hilfsorganisationen, wie beispielsweise dem Technischen Hilfswerks, dem Roten Kreuz, den Johannitern oder den Maltesern, aber auch kleineren Organisationen, wie der arche noVa aus Dresden, wird der Bau der Prototypen stetig optimiert.

Derzeit wird gemeinsam an einer Wasseraufbereitungsanlage gearbeitet. Diese erfüllt die optimalen Eigenschaften für den Einsatz im Katastrophengebiet, ist  kompakt, robust, funktioniert autonom und ist in ihrer Herstellung verhältnismäßig günstig. Da in einer solchen Situation vielerorts sowohl Straßen als auch Flughäfen nicht nutzbar sind, muss das Gerät im Transportraum eines Flugzeugs mitnehmbar und für den Flug-Abwurf tauglich sein, aber auch die Möglichkeit bieten, Off-Road transportiert zu werden. Das Gerät wiegt derzeit etwa 135 kg und kann durch Umkehrosmose 750l Wasser in der Stunde filtern.

Neben der Herstellung dieser Wasseraufbereitungsanlage sind ein Kommunikationsgerät sowie ein Stromerzeuger in Planung, um den Zugang zu Kommunikation und Informationen sowie die Stromerzeugung sicherzustellen. Alle Anlagen sind so konzipiert, dass sie modular miteinander gekoppelt werden können und außerdem vor Ort möglichst einfach zu reparieren sind. Beim Bau werden kaum Spezialbauteile verwendet. Die Kette für den Antrieb der Wasseraufbereitungsanlage ist beispielsweise eine einfache Moped-Kette, die es in ganz vielen Teilen auf der Welt gibt.

Angegliedert ist Disaster Relief Systems an Förderprojekte der Universität Leipzig und der TU Chemnitz. Für den Bau und die Weiterentwicklung ihrer Prototypen sowie für die Durchführung von Tests wie dem Abwurf der Wasseraufbereitungsanlage mit dem Fallschirm aus der Luft ist das Team auf weitere finanzielle Unterstützung angewiesen. Das Crowdfunding läuft noch bis zum 30. September 2021. Sollte es gut laufen, kann das geplante Ziel von 20.000€ um 5.000€ erweitert werden. Mit diesem Geld kann die Katastrophenschutz-Technik auf der Interschutz Messe 2021 in Hannover vorgestellt werden.

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Project Lead: John-Henning Peper

 

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