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Aus dem Vereinsalbum der Abteilung Biathlon der SG Blau-Weiß Zwenkau

Biathlon in Zwenkau? Ja, warum denn nicht!

Biathlon ist eine Sportart, bei der man eher nicht zuerst an Zwenkau denkt. Dennoch ist der Wintersport, Flachland und Schneemangel zum Trotz, seit über 60 Jahren nicht mehr aus der sächsischen Kleinstadt wegzudenken. Schon lange werden die ambitionierten Zwenkauer nicht mehr belächelt, wenn sie zu Wettkämpfen in die Berge reisen. Denn sie mischen inzwischen auch vorne mit.

Die Biathlon-Trainingsgruppe der SB Blau-Weiß
Die Biathlon-Trainingsgruppe der SB Blau-Weiß © Heinrich Jacob

Kein "Ritt auf der Rosine"

Immerhin sechs Zwenkauer Biathleten haben es bereits nach Oberwiesenthal beziehungsweise nach Altenberg in die dortigen Sportgymnasien und Eliteschulen des Sports geschafft – auch dank der sehr guten Zusammenarbeit mit den Stützpunkten in Oberwiesenthal oder Schwarzenberg. „Wir können oft in die Sparkassen-Arena nach Oberwiesenthal zum Training fahren“, sagt Trainer Dirk Martins.

Auch Sommertrainingslager werden gemeinsam mit verschiedenen erzgebirgischen Vereinen veranstaltet. „Inzwischen wird auch dort oben anerkannt, dass wir nicht auf der Rosine reiten, sondern ordentlich arbeiten“, so Martins.

Wie alles begann

Gegründet wurde die Sektion Ski bei der damaligen BSG Chemie Zwenkau von Harry Schulz. Er war Sportlehrer in Zwenkau. Warum es nun aber ausgerechnet Skilanglauf sein musste, hatte mit dem benachbarten Böhlen zu tun, erinnert sich dessen Sohn Holger Schulz, der bis 2009 Übungsleiter war: „Im Petrochemischen Kombinat Böhlen gab es bereits eine Sektion Ski, denn dort arbeiteten viele Menschen, die aus dem Gebirge kamen. Und dieser Funke ist auf Zwenkau übergesprungen.“

Aus Skilanglauf wird Biathlon

Dass 2009 auch der Biathlon nach Zwenkau kam, daran sind die Kinder von Uwe Findeisen und Dirk Martins schuld. Tochter und Sohn der beiden jetzigen Biathlon-Trainer waren ganz gut im Skilanglauf.

Beide wurden von einem Kommilitonen Martins’ nach Schwarzenberg ins Trainingslager der dortigen Biathleten eingeladen. Und weil die beiden Zwenkauer sportlich gut mithielten, sagten sich deren Väter: „Wollen wir das nicht auch in Zwenkau machen?“ Das war die Geburtsstunde der Abteilung Biathlon.

Man muss sich zu helfen wissen

Doch Zwenkau ist nicht unbedingt für seine Schneemassen bekannt. Was also tun, wenn es nicht schneit? Man nimmt einfach Kunstrasen. Den hat man auf einem nicht mehr benötigten Tennisplatz im Zwenkauer Eichholz ausgelegt. „Wenn dieser nass ist, rutscht der gut“, erklärt Dirk Martins. Und fertig ist eine Mini-Biathlon-Laufstrecke nebst 10-Meter-Luftgewehr-Schießstand.

Hier lassen sich die Biathlon-Abläufe Laufen, Liegen, Schießen, Aufstehen, Laufen gut trainieren. Längere Strecken werden per Crosslauf oder auf Rollern absolviert. Und dann gibt es ja noch die Trainingslager in den Bergen.

Erfolgreiche Nachwuchsarbeit

Dass sich die Arbeit auszahlt, merkt man auch am Nachwuchs. So war Lukas Martins 2018 Gesamtführender des Deutschlandpokals, hörte danach jedoch mit dem Biathlon auf, weil er es krankheitsbedingt nicht in eine Sportfördergruppe schaffte. Aktuell sind die Zwenkauer Eigengewächse Timo Zielonka (14), Hermine Kirmse (15) und Vianne Martins (17) sehr erfolgreich. Zielonka startet im Deutschen Schülercup und die beiden Mädchen im Deutschlandpokal.

Ähnliche Ziele haben auch Emma Sühnel (14) und Tillmann Quittek (12). Für Quittek steht bereits fest, dass er an die Eliteschule des Sports in Oberwiesenthal wechseln möchte. „Ich möchte einer der erfolgreichsten Biathleten Deutschlands werden“, sagt er.

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