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Kolumne

„Bewegung in der Natur ist das Tollste“

Michaela Koschak ist als freie Meteorologin für MDR , NDR , RBB, t-online und bei diversen anderen Projekten tätig, vor allem zum Thema Klimaschutz.

Michaela Koschak
© privat

Wahrscheinlich wird mir das der eine oder andere nicht glauben, aber ich kann mir ein Leben ohne Sport nicht vorstellen. Schon als Kind habe ich verschiedenste Sportarten ausprobiert: Von Rhythmischer Sportgymnastik ging es zum Leistungssport Volleyball, ab und zu bin ich mitgekommen, wenn meine Eltern Basketball gespielt haben und die Tischtennisplatte in der Garage wurde quasi jedes Wochenende in unzähligen „Chinesischmatches“ mit Schweißperlen auf der Stirn umrundet.

Mir gibt Sport so viel. Im Alltag als Meteorologin, aber auch als totaler Patchwork-Familienmensch mit drei Kindern würde ich ohne Sport meine Mitte und mein Lachen nicht behalten können. Klar, ist mein Tag voll, aber irgendwie passen immer mindestens 30 Minuten Sport rein und die produzieren bei mir und meiner Familie jede Menge Glückshormone.

Im vergangenen Jahr kamen noch Verliebtheitshormone dazu und das quasi komplett durch den Sport, durchs Joggen. Ich habe meinen Traummann nämlich laufenderweise kennengelernt. Es war Corona und Dates in Restaurants gab es nicht, Kinder im Homeschooling mussten versorgt werden und somit hieß es zwei- bis viermal die Woche: Wecker stellen, früh aufstehen und wenn die Kinder noch schliefen, Joggen gehen und reden und reden und reden und sich kennenlernen. Wir hatten und haben uns viel zu sagen, denn 2020 bin ich letztendlich auf sieben Halbmarathons gekommen und einmal sogar auf eine Distanz von 27 Kilometern. Fast immer, egal, ob Sommer oder Winter, ging es danach in den kleinen Natursee um die Ecke. Das härtet ab und läßt das Immunsystem strotzen. Erkältungen gibt es bei uns nicht. Klar schafft man im Winter bei Wassertemperaturen von vier Grad maximal 20 Schwimmzüge, aber das Kribbeln auf der Haut danach ist unbeschreiblich.

Ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht entscheiden, ob ich lieber laufe, skate, schwimme, klettere, wandere, snowboarde, langlaufe, Pilates auf dem SUP oder einfach 20 Minuten „freeletics“ im Garten mache. Ich mag wie auch sonst im Leben die Abwechslung und genieße gern. Das heißt: Zu einem selbst gekochten, vegetarischen Essen am Abend und einem Glas Wein würde ich nie nein sagen. Durch die Bewegung, die Körper und Seele guttut, geht das immer ohne schlechtes Gewissen. Unsere Kinder ahmen uns nach und sind wirklich drei wunderbare, glückliche Mäuse, die auch wissen, dass einmal mehr mit dem Rad zu fahren als mit dem Auto auch unserem Klima guttut.

Einen kleinen Tipp muss ich Ihnen noch geben: wandern im Elbsandsteingebirge, in den Alpen oder Dolomiten! Ich habe in diesem Sommer meinen ersten 3.000er erklommen und das war ein unbeschreibliches Gefühl. Für mich ist Bewegung in der Natur das Tollste, das es gibt, und ich hoffe, ich konnte Sie etwas anstecken.

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