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Hello Happiness!

Auf der Suche nach dem Glück

Wie entsteht Glück? Die Dresdner Ausstellung „Hello Happiness!“ setzt sich mit diesem flüchtigen Gefühl auseinander und schaut auf kulturelle Praktiken zu verschiedenen Zeiten quer über den Globus.

Die Installation „Regarding Forests“
Die Installation „Regarding Forests“ simuliert ein Walderlebnis © Steven Pocock

Glücksversprechen lauern überall, vom Lifestyle-Produkt über das Wellness-Angebot bis zum Coaching. Hinzu kommen endlose Regalmeter Ratgeber-Literatur. „Das Glück oder die Suche danach ist ein millionenschwerer Markt“, sagt Isabel Dzierson, Kuratorin der Ausstellung „Hello Happiness!“ am Hygienemuseum Dresden. Davon distanziert sich die aktuelle Schau und will nicht als Anleitung missverstanden werden.

Aber, sagt Dzierson: „Es gibt durchaus Kontinuitäten über die Jahrhunderte und verschiedene Kulturen, wie sich Menschen auf die Suche nach Glück begeben.“ Zum Beispiel: „Der Rausch wird kulturübergreifend angestrebt, aber mit unterschiedlichen Methoden.“

Partizipation steht im Mittelpunkt der Schau

Das Thema Glück vermisst die mit der Londoner Wellcome Collection entstandene Ausstellung in sechs Kapiteln und lässt dabei aktuelle Kunstwerke auf historische Objekte und vor allem viele partizipative Elemente treffen. „Es geht viel um Interaktion“, sagt Dzierson. „Man kann tanzen, spielen oder Musik hören oder ausprobieren, wie ansteckend Lachen sein kann – immer begleitet von der Frage: Was macht mich glücklich?

Überschrieben sind die Kapitel mit „Loslassen“, „Fühlen“, „Hoffen“, „Gemeinsam“, „Ruhe“ und „Natur“. Zum Auftakt geht es um Techniken, um den Alltag hinter sich zu lassen. Die Kuratorin verweist auf die Arbeit des in Ghana geborenen britischen Künstlers Harald Offeh, der sich in der Videoarbeit „Joy Inside Our Teams“ mit der heilenden Funktion des gemeinsamen Tanzes beschäftigt.

Der Rausch wird kulturübergreifend angestrebt, aber mit unterschiedlichen Methoden. Isabel Dzierson, Kuratorin der Ausstellung „Hello Happiness!“

Sogar der Wald kommt ins Gebäude

In Bhutan gilt das Bruttonationalglück als Staatsziel. Doch auf die Messbarkeit von Glück und Happiness-Indizes verzichtet die Ausstellung bewusst. „Das ist sicherlich ein spannender Ansatz, aber es gibt auch fundierte Kritik daran“, sagt Dzierson. Lieber will die Ausstellung Erfahrungshorizonte öffnen und holt mit der Installation „Regarding Forest“ von Chrystel Lebas sogar den Wald in den Innenraum.

Hello Happiness!
bis 19. November
Deutsches Hygienemuseum Dresden
www.dhmd.de

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