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Im August 2023

Ahoi, Leute

Der August wurde nach dem römischen Kaiser Augustus benannt, weil er in dem Monat sein erstes Konsulat antrat. Während Sophie Sülzle ihr erstes eigenes Café am Karl-Heine-Kanal eröffnet, blicken Johanna Lotz und Verena Deist im Papaya-Studio auf drei Jahre voller Ton zurück. Musikerin Luna Schmid beglückt die Leipziger mit zauberhaften Sounds, Künstler Martin Schindler steht auf Acryl und Fotograf Kevin Wesenberg zielt auf Individuelles.

Martin Schindler
Martin Schindler © Regina Katzer

Verkopftes

Martin Schindler

„Mich interessiert alles, was im Kopf los ist“, beschreibt der Künstler seine Porträts aus Acryl und Öl. Martin Schindler ist ein echtes Plattenbaukind, das Anfang der Neunzigerjahre im Wohnkomplex 4 im Stadtteil Grünau aufwuchs.

Der Leipziger besuchte die Kunst- und Musikmittelschule und hatte schon damals Zeichenstifte in der Hand. „Mit 17 war ich das erste Mal in der Tille und das hat mich geprägt“, so der 39-Jährige, der bei der vorläufigen Schließung des legendären Technoclubs Distillery auch von seinen bemalten Wandflächen Abschied nahm.

Einzigartiges

Kevin Wesenberg

Der 31-jährige Leipziger ist seit vier Jahren leidenschaftlicher Fotograf. Kevin Wesenberg, der zwei Ausbildungen zum Einzelhandelskaufmann und Mediengestalter für Bild und Ton absolviert hat, fokussiert sich neben seinem Hauptjob bei einem Pflegedienst im Social-Media-Bereich auf einzigartige Porträts mit seiner Fotokamera. „Jeder ist anders. Ich mag das Individuelle. Ich begleite Menschen in ihrem Alltag, um sie kennenzulernen und das Besondere zu erfahren, das ich später im Foto abbilde“, erzählt der Künstler.

Ton in Ton

Johanna Lotz und Verena Deist

Seit 2020 produzieren die beiden Keramikerinnen formschönes Geschirr und handgemachte Objekte aus Ton, die man in ihrem Studio Papaya im Concept-Store Lipsi Klub am Markt 1 und im Onlineshop kaufen kann. Oder man isst beim Sternekoch im Kuultivo in Leipzig-Schleußig aus ihren designten Tellern.

Die 32-jährige Johanna Lotz und die drei Jahre jüngere Verena Deist haben Psychologie studiert. „Nach dem Studium haben wir beide zur Töpferscheibe gefunden“, sagen sie unisono. Dienstags und donnerstags laden die Kunsthandwerkerinnen am Roßplatz 12 von 17 bis 20 Uhr zur offenen Werkstatt.

Faszination Drehleier

Luna Schmid

Die 27-Jährige, die in der Schweiz aufgewachsen ist, arbeitet seit zwei Jahren als Maskenbildnerin im Theater der Jungen Welt. „Mit 16 war ich das erste Mal mit Freunden beim Wave-Gotik-Festival in Leipzig und fasziniert vom Mittelalter-Feeling und der Folkmusik“, erinnert sich Luna Schmid, die seit ihrer Kindheit Geige, Klavier und Gitarre spielt.

Vor einem Jahr entdeckte die Musikerin das Organistrum, wie die Drehleier bei ihrer Entstehung vor rund 1.000 Jahren genannt wurde. „Im Barock zu Johann Sebastian Bachs Zeiten war die ‚Hurdy Gurdy‘ richtig angesagt“, weiß die Künstlerin.

Café Alma

Sophie Sülzle

In der Leipziger Gastro-Szene ist Sophie Sülzle keine Unbekannte: Die Dankbar war ihr zweites Wohnzimmer, im Cantona war sie vier Jahre lang, im Mala Serviceleiterin.

Die gebürtige Bernburgerin hat Wirtschaftswissenschaften und Psychologie studiert und ist zehntausend Kilometer durch Lateinamerika getrampt. Jetzt hat die 30-Jährige ihr eigenes Café eröffnet. „Alma ist der perfekte Name für diesen schönen Ort am Karl-Heine-Kanal“, erzählt die neue Betreiberin des ehemaligen Cafés Oink. Auf den Tisch kommen selbst gebackene Kuchen und vegetarisch-vegane Frühstücks- und Mittagsangebote.

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